Stolz nahm Deutschlands Baumarkt-Riese OBI vor wenigen Tagen vom Gottlieb Duttweiler Institut den so genannten GDI E-Shop Award entgegen. Als Joint-Venture-Partner von Migros erschliesst OBI (5,8 Milliarden Euro Umsatz) seit zwei Jahren mit drei Filialen den Schweizer Markt für Heimwerker. Einen wesentlich älteren Berührungspunkt mit der Eidgenossenschaft präsentierte kürzlich das Betreibungsamt Horgen: Es liess eine Pfändungsurkunde abdrucken. Danach schuldet Jürgen Schmidt aus Wermelskirchen einer Gläubigerin namens Maus & Partner AG, Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH & Co. KG, 12 780 640 Franken.

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Der 67-jährige Manfred Maus hatte vor 33 Jahren den ersten OBI Baumarkt eröffnet, später eine Mehrheit der expansiven, inzwischen 465 Filialen umfassenden Kette an den Handelsdetaillisten Tengelmann verkauft. Die Konzern-Werbefirma führte den Gründernamen lange weiter. Als Geschäftsführer amtete dort Jürgen Schmidt. Der Topmanager soll verdeckt so genannte Kick-back-Zahlungen von Geschäftspartnern kassiert haben. Dabei werden überhöhte Rechnungen geschrieben – und bezahlt. Die Differenz wird geteilt und versickert auf getarnten Konten. Die Spuren führten bald nach Horgen zur Filiale der Credit Suisse. Dort konnten gerade 5 654 937 Franken plus 340,58 Euro von Konten Jürgen Schmidts erfolgreich gepfändet werden.