Der Schweizer Ableger des amerikanischen Konzerns General Electric (GE) konkretisiert die Pläne zur Integration der übernommenen Alstom-Geschäftsbereiche in der Schweiz. Die Restrukturierung soll die Probleme der ehemaligen Alstom-Betriebe beheben und diese auf effiziente Weise in die Struktur von GE integrieren, teilt GE Schweiz am Mittwoch mit. Die Schliessung von Standorten ist nicht vorgesehen, es sind aber bis zu 1300 Arbeitsplätze betroffen.

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Im vergangenen April hiess es noch, die Übernahme der Energiesparte des französischen Industriekonzerns Alstom durch General Electric (GE) führe im Kanton Aargau nicht zu einem massiven Arbeitsplatzabbau. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte nach Gesprächen mit der Alstom-Spitze im Juli gesagt, dass keine Arbeitsplätze gefährdet seien.

Befürchtungen als «Blödsinn» bezeichnet

Noch einige Zeit früher war darüber spekuliert worden, dass wegen der Übernahme von Alstom durch GE an den aargauischen Standorten Baden, Birr und Oberentfelden bis zu 4000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stünden. Alstom bezeichnete diese Befürchtungen 2014 als «Blödsinn».

In der Schweiz werde der Umstrukturierungsplan die Betriebe an die aktuellen Marktgegebenheiten im europäischen Segment der Energieerzeugung anpassen, vor allem in den Bereichen Gas- und Dampfkraft. Dieses habe in den vergangenen Jahren einen sehr starken Rückgang verzeichnet, so GE.

Massive Kürzungen

Der Schwerpunkt des Plans werden auf die Standorte Baden, Birr, Dätwil, Turgi und Oberentfelden gelegt. Potentiell seien bis zu 1300 Stellen betroffen. GE habe am heutigen Mittwoch den Konsultationsprozess mit der Schweizer Personalvertretung begonnen und die Mitarbeiter über die Pläne informiert. Betroffenen Mitarbeitern soll während des Prozesses Unterstützung und Hilfe angeboten werden.

GE bekennt sich indes zum Standort Schweiz. Dies werde durch die Etablierung von zwei globalen Hauptsitzen in Baden, nämlich für Power Services und Power Systems, unterstrichen, durch die Aufrechterhaltung eines bedeutenden Schweizer Engineering-Bereichs für künftige Technologien sowie durch den Umzug einer Reihe von hochrangigen GE-Executives in die Schweiz.

Deutschland und Frankreich ebenfalls betroffen

Auch in Frankreich und Deutschland sollen laut Bloomberg massiv Stellen eingespart werden. 1700 Angestellte sollen in Deutschland betroffen sein. In Frankreich sollen 765 Jobs gestrichen werden. Im Zuge der Übernahme hatte GE versprochen, in Frankreich letztlich tausend neue Jobs zu schaffen. An diesem Ziel werde trotz der nun beschlossenen Kürzungspläne festgehalten, sagte der GE-Sprecher.

(awp/sda/jfr)