Dicke Post von der Post: Wegen des finanziellen Drucks will sich das Unternehmen per 2026 neu ausrichten und kündigt deshalb rund 100 Kündigungen an. Zudem werden die Päckli-Preise erhöht, wie im August bekannt wurde.

Ziel sei es, weiterhin eigenfinanziert und ohne Steuergelder den Grundversorgungsauftrag leisten zu können, schrieb die Post am Donnerstagmorgen. Aus diesem Grund bedürfe es einer Neuausrichtung des Post-Netzes per 2026. Bei dieser Reorganisation seien maximal 100 Kündigungen und 20 Änderungskündigungen möglich. «Wir streben eine möglichst sozialverträgliche Umsetzung an», versprach das Unternehmen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Weniger Briefe verschickt

Die Ankündigung dieser Massnahmen erfolgte bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Das Betriebsergebnis der Post ging demnach um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück und liegt nun bei 118 Millionen Franken. Der Gewinn sackte um 44 Prozent auf 74 Millionen Franken ab.

Die Post stehe aber nach wie vor auf «finanziell gesunden Beinen», liess sich Björn Walker, Finanzchef ad interim, in der Mitteilung zitieren. «Die strukturellen Herausforderungen im Kerngeschäft und damit verbundene Kosten werden im Ergebnis aber offensichtlich.» Die Hauptgründe für die Ergebnisse seien der anhaltende Rückgang der Briefmenge, der Zeitungen und des Schaltergeschäfts sowie steigende Kosten.

Kritik von der Gewerkschaft

Die angekündigten 100 Entlassungen bei der Post infolge des finanziellen Drucks haben für Kritik der Gewerkschaften gesorgt. Als «fragwürdig» bezeichnete der Personalverband Transfair den Entscheid. Die Gewerkschaft Syndicom sprach von «fehlender Weitsicht».

Die Post lasse ihre Mitarbeitenden im Stich, schrieb Transfair am Donnerstag als Reaktion auf den Stellenabbau. Brisant daran sei, dass mehr als die Hälfte der Stellen neu besetzt werden soll, jedoch extern. Die Post betrachte deshalb die eigenen Leute als ungeeignet und ersetze sie lieber.

Dem widerspricht der Interimschef Alex Glanzmann zumindest teilweise. Seine Leute seien sehr kompetent, sagte er am Donnerstag vor den Medien in Bern. Man wolle für die neuen Stellen im Sinne der Kunden die Besten finden. Die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeiter könnten sich demnach ebenso darauf bewerben wie externe Fachpersonen.