Mit gut 100 Milliarden Franken an Kundengeldern überflügelt Postfinance heute schon die meisten Konkurrenten in der Schweizer Bankenbranche. Die Post-Tochter geht davon aus, im zweiten Quartal 2013 eine Bankenlizenz zu erhalten. Gleichzeitig soll dann die Verselbständigung der Postfinance zu einer eigenen Aktiengesellschaft erfolgen.

Neuer Präsident mit grossen Plänen

Für den Umbau zur vollwertigen Bank hat Postfinance den renommierten Wirtschaftsanwalt Rolf Watter verpflichtet, der den siebenköpfigen Verwaltungsrat präsidieren wird. «Ich habe bewusst ein Unternehmen ausgesucht, in dem der Staat und die Politik eine wesentliche Rolle spielen», sagt Watter der «NZZ am Sonntag». Die Banklizenz eröffnet neue Möglichkeiten: «Optionen sind, künftig selber Depots zu führen, Effekten zu handeln, Anlagefonds anzubieten oder im Vorsorgebereich aktiv zu werden», sagt Postfinance-Sprecher Marc Andrey.

Bisher haben diese Aufgaben Partner wie die UBS und die Waadtländer Kantonalbank erledigt. Die Postfinance möchte auch selber Kredite vergeben, was ihr heute aufgrund des Postgesetzes untersagt ist. Bei CS, UBS und Raiffeisen stossen die Pläne auf Widerstand.

(jev)

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