Das Rennen um die Demokratisierung des Weltraums läuft. Investoren wie Richard Branson oder Elon Musk (Tesla) wollen mit ihren Projekten Virgin Galaxy und SpaceX Satelliten zu Tiefstpreisen im Orbit platzieren. Seit Ende 2012 macht sich auch die Schweizer Firma Swiss Space Systems (S3) startbereit: Ihr Slogan: «Space for all».

Der Plan: Auf dem Rücken eines Airbus A300 soll ein Shuttle bis in zehn Kilometer Höhe transportiert werden und von dort den Flug ins All starten. 2017 sollen Testflüge ab Gran Canaria beginnen. Für 2018 sind Satellitentransporte, später suborbitale Passagierflüge geplant. «Gran Canaria wird Sprungbrett ins All», titelte das kanarische «Wochenblatt» erwartungsfroh.

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Lang ersehnter Take-off

Fachleute sind skeptisch. Wie will ein Start-up ein so grosses Vorhaben schaffen? Mit Industriepartnern und Privatinvestoren könne man ein Budget von 250 Millionen Franken stemmen, sagt ein S3-Sprecher. Mit Satelliten unter 250 Kilogramm bearbeite man eine Nische unterhalb der Konkurrenz. Astronauten-Legende Claude Nicollier sitzt im Beirat, in Breitling fand man einen Hauptsponsor. Für S3-CEO Pascal Jaussi wäre es der lang ersehnte Take-off. Er wurde bei der Swissair zum Piloten ausgebildet, startete aber selber nie. Das Grounding kam dazwischen.

Andreas Güntert
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