Die Swisscom hat im letzten Jahr zwar weniger umgesetzt, aber dank Sondereffekten mehr Gewinn gemacht. Der Umsatz sank wegen des Preis- und Wettbewerbdrucks um 2,2 Prozent auf 11,45 Milliarden Franken.

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg indes um 3,4 Prozent auf 4,36 Milliarden Franken, wie der grösste Schweizer Telekomkonzern am Donnerstag bekannt gab. Der Anstieg ist vor allem einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) zu verdanken, die Ergebnis um 200 Millionen Franken höher ausfallen liess.

Swisscom «weist in einem anspruchsvollen Marktumfeld erneut ein solides Ergebnis aus», kommentierte CEO Urs Schaeppi den Jahresabschluss 2019 in einer Mitteilung an die Medien.

Jedes Jahr 100 Millionen Franken weniger

Swisscom stehe im Wettbewerb mit globalen, internetbasierten Unternehmen mit tiefen Kosten, heisst es weiter. Wie bereits angekündigt, hat Swisscom zum Ziel, wie in den Vorjahren auch 2020 die Kosten um 100 Millionen Franken zu senken.

Auch für die Jahre 2021 und 2022 plant Swisscom Kostensenkungen von je 100 Millionen Franken. Die Einsparungen realisiere das Unternehmen hauptsächlich über vereinfachte Arbeitsabläufe, den Einsatz kostengünstigerer Systeme und eine Reduktion der angebotenen Stellen.

Neue Arbeitsplätze würden dagegen in Wachstumsbereichen wie beispielsweise Cloud und Security geschaffen.

Dividende bleibt bei 22 Franken

Das Ergebnis 2019 wurde durch eine Rückstellung für den Stellenabbau in Höhe von 56 Millionen Franken belastet. Auf angepasster Basis und zu konstanten Währungen wäre der EBITDA stabil geblieben (+0,1 Prozent), schrieb die Swisscom.

Unter dem Strich fuhr die Swisscom einen Reingewinn von 1,67 Milliarden Franken ein. Das ist ein Anstieg um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grund für das deutliche Plus ist die Unternehmenssteuerreform. Die Aktionäre sollen - wie bereits seit Jahren - eine Dividende von 22 Franken pro Aktie erhalten.

Damit hat der «blaue Riese» die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz und Reingewinn übertroffen, beim EBITDA mehr oder weniger erfüllt. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 11,4 Milliarden, einem EBITDA von 4,34 Milliarden und einen Reingewinn von 1,6 Milliarden Franken gerechnet.

Geringere Kosten und weniger Stellen

Den Rückgang im Kerngeschäft konnte die Swisscom mit den laufenden Kostensparmassnahmen grösstenteils aufgefangen. Das Ziel, die jährliche Kostenbasis in der Schweiz bis 2020 um je 100 Millionen Franken zu senken, hat die Swisscom 2019 übertroffen. Im Berichtsjahr sank die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern auf 19'317. Das sind 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Per Ende 2019 bot Swisscom in der Schweiz 16'628 Vollzeitstellen an, das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb, die auch im Mobilfunk tätig ist, ging es wiederum aufwärts. Der Umsatz kletterte um 5,4 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro. Auch der Betriebsgewinn legte zu.

Das Unternehmen peilt für 2020 einen leicht tieferen Umsatz von rund 11,1 Milliarden an, wie es weiter heisst. Der EBITDA soll bei rund 4,3 Milliarden zu liegen kommen, die Investitionen bei rund 2,3 Milliarden. Bei Erreichen der Ziele soll die Dividende unverändert 22 Franken je Aktie betragen.

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