Es ist die zweite Rettung innert Kürze durch Silvio Denz. Die Lalique Group, die Denz präsidiert, betreibt demnächst die «Villa Florhof» in der Zürcher Innenstadt. Und nun übernimmt das Luxusgüterunternehmen die Firma Fabric Frontline des «Seidenkönigs» Andi Stutz, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Er und seine beiden Schwestern gründeten Fabric Frontline 1980. Seit 2012 ist der Betrieb, der vor allem für seine Seidenfoulards bekannt ist, in der Hand des Seidenhandelsunternehmens Trudel Fashion Group.

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Letzten Sommer strich das Unternehmen jedoch die Segel und kündigte an, den Betrieb nach und nach einzustellen. Lalique macht mit der Übernahme den Entscheid nun rückgängig: Die Marke soll erhalten und wiederbelebt werden.

Einen Kaufpreis nennt Lalique in einem Communiqué vom Mittwoch nicht. Das Luxusgüterunternehmen verspricht sich von dem Deal, der im ersten Quartal 2023 abgeschlossen werden soll, gruppeninterne Kooperationen.

Die Zürcher Boutique an der Bärengasse wird aber nicht übernommen, erklärte Lalique. Für den künftigen Vertrieb setze das Unternehmen auf eigene interne und externe Kanäle. Die erste Kollektion unter dem neuen Besitzer sei im Frühling 2024 geplant.

Traditionshotel Florhof

Dass Lalique den «Florhof» betreiben wird, ist seit Juli bekannt. Silvio Denz hat das Traditionshotel zusammen mit Stadler-Rail-Patron Peter Spuhler übernommen. Die bisherigen Eigner hatten das Hotel zum Verkauf gestellt. Ohne die Übernahme durch Spuhler und Denz hätte es sonst Ende Juli seine Tore geschlossen. 

Lalique und Silvio Denz gehören seit Februar 2008 zusammen. Damals übernahm Denz die Glasmanufaktur und das Parfumgeschäft. Eigentlich interessierte er sich nur für Zweitgenanntes, aber die französische Firmengruppe Pochet wollte nur im Paket verkaufen. Also kaufte sich Denz auch die Kristallfabrik mitsamt der alten Residenz René Laliques im elsässischen Wingen-sur-Moder.

Auch abseits von Lalique war Silvio Denz tätig. Seine Firmengruppe umfasst Immobilien, Weingüter und eine Whiskydestillerie, sternengekrönte Hotel- und Gastronomiebetriebe. Für diverse Engagements hat Denz höchstkarätige Mitinvestoren wie Medizintechnik-Magnat Hansjörg Wyss, Industriekapitän Michael Pieper oder eben Bahntycoon Peter Spuhler gewonnen.

(SDA/mth)