Durchsetzungsinitiative, Gotthard-Strassentunnel, Initiative gegen die Heiratsstrafe, Spekulationsstopp-Initiative: Am Sonntag steht der erste Abstimmungssonntag des Jahres an. Und die aktuellen Vorlagen mobilisieren die Massen: Politbeobachter erwarten eine hohe Stimmbeteiligung. Wer es jedoch verpasst hat, seine Stimme per Brief abzugeben, kann sich am Sonntag mit Uber ins Stimmlokal chauffieren lassen – kostenlos. Denn: Der Fahrdienstvermittler bietet am Abstimmungswochenende in Basel und Zürich kostenlose Fahrten zum lokalen Stimmlokal und den alternativen Wahleinrichtungen an.

Unter dem Motto «Mit Uber an die Urne» möchte der Fahrdienstvermittler eigenen Angaben zufolge seinen «Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung» leisten, «damit so viele Menschen wie möglich ihre Stimme abgeben können».

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Freifahrt im Wert von 10 Franken

In der Stadt Zürich hatten bis Mittwoch nach Angaben der sda bereits 52,3 Prozent brieflich abgestimmt, in Basel 44,5 Prozent. Gut zehn Prozent könnten in beiden Städten noch dazukommen und potenziell die kostenlosen Uber-Fahrten in Anspruch nehmen. Doch es gibt einen kleinen Haken: Kostenlos ist die Fahrt nur bis zu einem Wert in Höhe von 10 Franken.

Anders als herkömmliche Taxis sind Uber-Autos nicht als solche zu erkennen: Die Wagen haben keine festen Standplätze und auch kein Uber-Schild auf dem Dach. Der Kontakt zwischen Kunden und Fahrern kommt über die Smartphone-App oder Webseite zustande. Der registrierte Benutzer erfährt, wo sich das Uber-Auto gerade befindet und wie lange die Fahrt voraussichtlich dauern und was sie kosten wird. Zudem zeigt die App ein Bild vom Fahrer und dessen Bewertung sowie eine kurze Information zum Fahrzeug.

Auch um die kostenlose Fahrt zur Wahlurne zu aktivieren, muss man zunächst die App herunterladen. Unter «Aktionen» für Zürich den Promocode
 «VOTEZRH» und für Basel «VOTEBSL» ein – das Guthaben wird automatisch für die Fahrt zum lokalen Wahllokal in der eigenen Wohngemeinde angewendet, heisst es.

Uber ist Milliarden wert

Den Fahrdienstvermittler Uber gibt es seit 2009, gegründet von Travis Kalanick und Garrett Camp. Kalanick ist heute Konzernchef von Uber. Mit einem geschätzten Vermögen von 6 Milliarden US-Dollar belegte der 39-Jährige 2015 Platz 283 auf der «Forbes»-Liste der der reichsten Menschen der Welt. Der 37-Jährige Camp, der eine Reihe vielversprechender Internet-Startups mit angeschoben hat, sitzt im Verwaltungsrat der kalifornischen Firma.

Das nötige Kleingeld bekommt die inzwischen in 350 Städten in 64 Ländern aktive Firma nach eigenen Angaben von einer Reihe namhafter Startup-Investoren. Im Boot sind Geldgeber wie Amazon-Chef Jeff Bezos, Google Ventures, Microsoft, Blackrock, Goldman Sachs, Menlo Ventures, First Round Capital und der chinesische Internetriese Baidu. Medienberichten zufolge schätzen Finanzexperten den Wert des Unternehmens auf über 62 Milliarden Dollar.

(ccr mit sda-Material)