Der kleine Ort Bussnang verschwindet optisch hinter der mächtigen Fassade des Schienenfahrzeugbauers Stadler Rail. Die Produktionshallen im Hauptwerk messen mittlerweile 20 500 Quadratmeter, so viel wie drei Fussballfelder.

Innert 16 Jahren hat Peter Spuhler, Chef und Alleininhaber, das Kleinunternehmen mit 18 Mitarbeitern und 4,5 Millionen Franken Jahresumsatz zum mittelgrossen Konzern mit 1250 Mitarbeitenden und einem erwarteten Jahresumsatz von 600 Millionen Franken entwickelt. Auch der Bestellungseingang wird deutlich über den für 2005 budgetierten 400 Millionen Franken liegen.

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Mit lediglich 19 Millionen Franken Fremdkapital und einem dreistelligen Millionenbetrag an liquiden Mitteln ist das Unternehmen kerngesund. Das Erfolgsrezept: Dank Modularbauweise bietet Stadler kundenspezifische Lösungen zu konkurrenzfähigen Preisen. Das Rollmaterial made by Stadler ist weltweit im Einsatz, grösstenteils aber in Europa. Stadler konzentriert sich auf Regional- und S-Bahnen sowie Strassenbahnen. In der Nische Zahnradbahnen ist man Weltmarktführer. Ein zweistelliger Millionenbetrag wird in die Entwicklung neuer Produkte investiert, unter anderem in einen Doppelstöcker für den Agglomerationsverkehr.

Der Mittelständler aus der Schweiz kommt vermehrt den Grossen der Bahnindustrie ins Gehege. Wie beim Millionenauftag für S-Bahn-Züge für die ungarischen Staatsbahnen, wo dem unterlegenen Mitbewerber Bombardier alle Mittel recht scheinen.

Zurzeit laufen grosse Ausschreibungen in Deutschland, der Schweiz, Italien und Polen, wo sich Stadler gute Chancen ausrechnet. Auch in Finnland, Algerien, den USA und selbst in Iran liegt man mit im Rennen. Wie gut, will Peter Spuhler nicht sagen: «Unsere Konkurrenz wird sich früh genug ärgern.»