Der Schweiz wird hin und wieder vorgeworfen, dass ihre Wirtschaft besonders verfilzt sei.

Nach der Enttarnung von Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz als Spesenritter schrieb etwa die «Frankfurter Allgemeine Zeitung»: «Das rufschädigende Debakel ist auch Spiegel einer ungesunden persönlichen und geschäftlichen Verflechtung, die für kleine Länder typisch ist: Im Schweizer Filz tut man einander nicht weh, da wäscht eine Hand die andere. Und am Ende klicken Handschellen.»

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Weniger oft spricht man darüber, dass sich Filz lohnen kann. Dass er eine Wirtschaft innovativ macht und Arbeitsplätze schafft. Die Startup-Experten Silvan Krähenbühl und Alain Chuard haben das mit ihrer Liste der Schweizer «Startup-Mafias» aufgezeigt.

Startup-Mafias

Am Beispiel von elf Schweizer Jungfirmen wurde nachgezeichnet, wie viele neue Firmen daraus entstanden sind. Allein aus der Dein-Deal-«Mafia» sind 15 neue Unternehmen gewachsen.

Das heisst: Entweder haben Ex-Mitarbeitende selber eine Firma gegründet oder Dein-Deal-Chefs haben mit Geld und Kontakten Anschubhilfe geleistet. Das Motto: Man kennt sich, man hilft sich und man finanziert sich. Auch im Umfeld von Firmen wie Tilllate oder Doodle kam es zu einem wahren Gründungsboom.

Sind diese Erfolge Spiegel einer ungesunden persönlichen und geschäftlichen Verflechtung? Oder macht etwas Filz gerade den Erfolg kleiner, innovativer Ökonomien aus?

Fakt ist: Die Young-Boys-Netzwerke der Schweiz florieren. Und es liegt an der neuen Generation von Gründern, dem Filz sein schlechtes Image zu nehmen.

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Stefan Mair
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