Getränke, Snacks und Brot per App bestellen und in zehn Minuten geliefert erhalten: Mit diesem Muster liess der Zürcher Blitzlieferdienst Stash erstmals im Februar 2021 von sich hören. Mittlerweile ist das Schweizer Startup in mehreren Zürcher Stadtquartieren, in Basel, Luzern und Genf aktiv und verfügt über ein Sortiment von 1300 Produkten. Im Sommer 2021 übernahm Benno Burkhardt das Steuer bei Stash.    

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Die Mission des vormaligen Chefs von Comparis: Ausbau mit Tempo Teufel, neue Expansionsziele im In- und im Ausland. Neben der Romandie standen etwa auch Städte wie Brüssel, Wien und Tel Aviv auf dem Wachstumsprogramm des Blitzlieferdienstes. Ganz nach dem Muster der schnellwachsenden internationalen Kontrahenten wie Gorillas, Getir oder Flink, die sich in europäischen Metropolen die Kunden streitig machen.  

Schlieren statt Tel Aviv  

Tempi passati: Dieser Tage hat Burkhardt seinen operativen Chef-Posten abgegeben und wechselt in den Verwaltungsrat des Startups. An seiner Stelle übernimmt Simon Koch, der schon bei der Gründung im Winter 2021 als CEO amtete. Aktuell sagt Koch, sei bei Stash eine Seed-Finanzierungsrunde mit einem «hohen einstelligen Millionenwert» kurz vor Abschluss.

Bei den Investoren, sagt Koch, habe ein Umdenken stattgefunden: «2021 war die ganze Szene noch von ungebremstem Wachstumsdenken geprägt, nun aber liegt der Fokus stärker auf der Profitabilität.».  

Cola im Warenkorb

Im Unterschied zu Migros, Coop und Co. liefert Stash die Bestellung innerhalb von zehn Minuten. Der durchschnittliche Warenkorb enthält aber nur sieben Artikel. Beliebt sind etwa Coca-Cola, Bananen, Eier, aber auch Bier und Zigaretten.

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Mit dem Fokus auf Effizienz und Profitabilität sei auch der Radius von Stash abgeändert worden, sagt Koch: «Wir ziehen uns vom Standort Genf zurück und verdichten weiter in Zürich.» Auch die Auslandpläne werden auf Eis gelegt: «Die Ausland-Expansion spielt keine Rolle mehr; stattdessen interessieren uns Zürcher Agglo-Gebiete wie Schlieren oder Seebach stärker.»

Duell mit Gorillas verschoben

Kochs Konklusion: «Das Wachstum in Schweizer Städten ist für uns günstiger zu haben, als wenn wir uns im Ausland mit Giganten wie Gorillas oder Getir duellieren müssten.» Nach dem Rückzug aus Genf ist Stash in Zürich mit fünf Lagern vertreten sowie mit je einem sogenannten «Darkstore» in Luzern und Basel. Weitere Schweizer Expansionsziele wie Bern, Lausanne und Winterthur werden «frühestens 2023» angepeilt, sagt Koch.

Zu Umsatz-Zahlen äussert sich Stash nicht, spricht aber von einem weiterhin starken Wachstum in der Schweiz. Im ersten Quartal 2022 habe man die Verkäufe gegenüber dem letzten Quartal 2021 um 71 Prozent steigern können; seit Firmenstart im Februar 2021 seien insgesamt 68 000 Bestellungen ausgeführt worden.

Das mittelfristige Ziel des Startups beschreibt Koch so: «Stash soll zum führenden Schweizer Quick-Commerce-Anbieter werden und Profitabilität anstreben. Im günstigsten Falle wird das per 2024 zu schaffen sein.» 

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