Liebe Leserinnen und Leser

Cei 100 mai Bogati Români» («Die hundert reichsten Rumänen») titelt das in Bukarest erscheinende Wirtschaftsmagazin «Capital», «A 100 Leggazdagabb Magyar» das in Budapest erscheinende Schwesterblatt «Magyar Hírlap». Vielleicht der letzte Beweis, dass die ehemals kommunistischen Ostblockländer mit Lichtgeschwindigkeit in Richtung Kapitalismus unterwegs sind und dass es sich in keinem anderen Wirtschaftssystem mit Können, Arbeit und etwas Glück schneller reich werden lässt. Ob in Schweden die «100 Rikaste», «The Rich List» in England oder die «reichsten 300 Deutschen» – kaum ein Land auf dem Alten Kontinent, in dem die Reichstenlisten sich nicht zu einem alljährlichen journalistischen Highlight entwickelt hätten, sehr zur Freude der involvierten Redaktionen. «Welcome to a very special issue», heisst es etwa im britischen Magazin «EuroBusiness», «a biographical listing of the 400 richest people in Europe.»

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Am Anfang, zumindest was die Länder Europas anbelangt, stand die BILANZ. Vor 15 Jahren, im Oktober des Jahres 1989, erschien die erste Gold-BILANZ mit den 100 reichsten Schweizern – damals eine echte Innovation, inzwischen vielfach geklont in den Redaktionsstuben europäischer Verlage. Im Editorial zur ersten Gold-BILANZ schrieb der damalige Chefredaktor Andreas Z’Graggen: «‹Endlich, das wollte ich schon lange lesen›, meinte der Zürcher Unternehmer Branco Weiss, als ich ihm erzählte, dass wir demnächst darüber schreiben würden, wer die 100 Reichsten im Lande seien. Als ich ihn dann fragte, wie gross denn sein eigenes Vermögen sei, meinte er leicht spöttisch: «‹Das müssen Sie schon selber herausfinden.›»

Das ist die vornehmste Aufgabe von Stefan Lüscher, Projektleiter der vorliegenden aktuellen 300-Reichsten-Nummer, der bereits vor 15 Jahren mit von der Partie war. Und Lüschers wohl schönster Tag im laufenden Jahr lässt sich ohne grosses Risiko benennen: Es ist der 17. November. An diesem Datum wandern die Reichsten-Daten per Knopfdruck in die Druckerei, und eine monatelange Arbeit verschwindet innert Sekunden vom Bildschirm.

Darunter übrigens auch einige bemerkenswerte Sätze über besagten Branco Weiss, der – wie andere auch – eine der typischen «Reichenkarrieren» durchlaufen hat. Als Mittelloser arbeitete er sich zum Reichtum empor und entwickelte sich im Herbst seines Lebens zum «reichen Gutmenschen», zum Philanthropen, der andere an seinem Reichtum teilhaben lässt. Diesen «Blick in die Seele der Superreichen» lesen Sie Artikel zum Thema «Reiche Gutmenschen».