1970 entdeckt der Berner Sozialarbeiter Jürg Zbinden auf einen Zeitungsartikel hin den verlassenen Weiler Terra Vecchia im Tessiner Centovalli. Bilder von zerfallenen und überwucherten Häusergruppen lassen die Idee keimen, diesen Weiler zusammen mit Kindern und Jugendlichen wieder aufzubauen. Zbinden gründet zusammen mit einem Freund zu diesem Zweck eine Arbeitsgemeinschaft. Auf der gegenüber liegenden Talseite – in Bordei, das mit einer Zugangsstrasse erschlossen ist – wird ein Basislager errichtet.

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Feuer und Nagern trotzen

1973 wird die Stiftung Terra Vecchia gegründet mit dem Ziel, Jugendlichen und Erwachsenen, die in der Auseinandersetzung mit sich und der heutigen Welt bedroht und gefährdet sind, zu helfen. Und zwar dadurch, dass in der Gemeinschaft etwas Sichtbares geschaffen wird. Jugendliche mit schwierigem sozialem Umfeld bauen daraufhin Bordei und ab 1980 Terra Vecchia wieder auf. Die Pionierzeit des Aufbaus ist heute abgeschlossen. Die sorgfältige Arbeit wird mit verschiedenen nationalen und internationalen Auszeichnungen gewürdigt; das Bergdorf Bordei – vor 35 Jahren noch dem Zerfall preisgegeben – ist heute zum verborgenen Juwel geworden.

In Bordei und Terra Vecchia besitzt die Stiftung rund 60 Parzellen mit insgesamt über 300000 m² sowie Liegenschaften. Bordei ist heute zu 80% restauriert, Terra Vecchia zu 50%. Selbstverständlich stehen den Jugendlichen beim Aufbau Architektur- und Bauprofis zur Seite. Diese entschieden sich bei den Arbeiten unter anderem für sogenanntes Foamglas als Sicherheitsdämmstoff gegen Feuchtigkeits- und Nässeprobleme in den Liegenschaften.

Der Dämmstoff aus geschäumtem Glas verfügt dank seiner Millionen hermetisch geschlossener Zellen über eine hohe Wasser- und Dampfdichtigkeit. Er zeigt sich ebenso resistent gegenüber Nagern und Insekten. Weitere Charakteristiken sind Formstabilität und Feuersicherheit. Letzeres ist in dieser Anwendung besonders wichtig, werden doch die Weiler der Stiftung Terra Vecchia mit modernen Holzfeuerungsanlagen beheizt.