Das hatten Anleger und Experten im Vorfeld nicht erwartet: Tidiane Thiam und seine Credit Suisse haben im Frühjahr einen deutlichen Gewinn erzielt. Fast durchgehend jatten Beobachter mit einem negativen Quartalsergebnis gerechnet. Auch die Nettoneugeldentwicklung wird in ersten Analystenreaktionen gelobt, zudem seien auf der Kostenseite grössere Fortschritte gelungen.

Entsprechend positiv nahmen Börsenanleger das Ergebnis auf: Im frühen Handel ist die Aktie der Credit Suisse mit einem Plus von 2,2 Prozent klar der stärkste Bluechip-Wert. An einer Telefonkonferenz betonte Finanzchef David Mathers, die Grossbank arbeite kontinuierlich an der Reduzierung der Kostenbasis.

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Belegschaft steigt

Die Belegschaft der Grossbank hat sich trotz des Kostenprogramms mit zahlreichen Stellenstreichungen von April bis Juni im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um rund 570 Personen auf nunmehr 47'200 Angestellte erhöht. Das erklärt der Finanzchef damit, dass die CS vor allem durch Einsparung von zugekauften Dienstleistungen mit externen Vertragsarbeitern als vielmehr bei Vollzeitstellen spare.

Die Credit Suisse hatte an der Börse in den vergangenen Monaten stark Federn lassen müssen. Vor wenigen Wochen rutschte die Aktie sogar unter die Marke von 10 Franken. Weil der Marktwert des Papiers nur halb so hoch ist wie der Buchwert, drohen Auswirkungen auf die Beurteilung bei der Rating-Agentur Moody’s. Auch wurde zuletzt spekuliert, ob die zweitgrösste Schweizer Bank zu einem Übernahmekandidaten werden könnte.

(sda/moh)

Welche Fortschritte in den einzelnen Sparten erreicht wurden, und warum Tidjane Thiam die CS-Aktien für eine Kaufgelegenheit hält, erfahren Sie im Video-Interview mit dem CEO: