Der Touristikkonzern TUI rechnet auch nach der Pleite des Erzrivalen Thomas Cook mit Gegenwind am Reisemarkt. Die äusseren Belastungsfaktoren Brexit, Überangebot von Flügen und das Flugverbot für die Boeing-Maschinen 737 MAX setzten sich im Geschäftsjahr 2020 fort, erklärte TUI-Chef Friedrich Joussen am Dienstag.

Die Kosten müssten in dem Geschäftsbereich deshalb gesenkt werden.

Condor muss auf Hilfe der Regierung hoffen

Der Reisekonzern prüfe derzeit noch die kurzfristigen Auswirkungen der Insolvenz von Thomas Cook. Da auch TUI-Kunden auf Flügen der Thomas Cook Airlines gebucht seien, bereitet das Unternehmen Ersatzflüge vor.

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Von den Cook-Fluggesellschaften fliegt die deutsche Condor trotz der Pleite des Mutterkonzerns noch weiter. Ihr Fortbestand hängt vor allem davon ab, ob die deutsche Bundesregierung einen Antrag auf einen staatlich verbürgten Kredit genehmigt.

Der Marktführer TUI bekräftigte seine Jahresprognose, die einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns um 26 Prozent gegenüber den 1,18 Milliarden Euro im vorangegangenen Jahr vorsieht. Grund sind vor allem die Kosten durch den Wegfall der gesperrten MAX-Maschinen in der TUI-Flotte.

Das Modell ist nach zwei Abstürzen seit März mit einem Flugverbot belegt. Mit einer Freigabe in Europa wird erst im kommenden Jahr gerechnet.

Die Sommersaison 2019 sei dennoch wie erwartet erfolgreich verlaufen, erklärte TUI. Beim Verkauf von Reisen und Flügen seien die Gästezahlen stabil auf Vorjahresniveau geblieben, die Durchschnittspreise um ein Prozent gestiegen. Die eigenen Hotels und Ressorts hätten stabile Ergebnisse erzielt. Das Kreuzfahrtangebot, eine wichtige Ertragssäule, baute TUI mit drei zusätzlichen Schiffen aus.

TUI und Co. profitieren von Thomas-Cook-Kollaps

Der Zusammenbruch des britischen Reiseanbieters Thomas Cook sorgt für Kursgewinne von Rivalen. Gut laufen insbesondere Airline-Aktien. Mehr dazu hier.

(awp/gku)

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