Die Schweizer Versicherungswirtschaft befürchtet eine Zunahme von Naturkatastrophen. Wie Recherchen der «Handelszeitung» ergeben haben, soll deshalb die Kapazität des Elementarschadenpools von 500 Mio auf 2 Mrd Fr. vervierfacht werden.

Der Schweizer Versicherungspool gegen Elementarschäden ist spätestens nach den Unwetterschäden im August 2005 an seine Grenzen gestossen. Die Rekordschadensumme von über 1,3 Mrd Fr. für Privatversicherer hat die Limite dieses Solidaritätsfonds zur Absicherung von Naturgefahren und Folgekosten gesprengt. Die massive Aufstockung hat eine Erhöhung des Selbstbehalts sowie der Prämien zur Folge. Der Prämienanstieg dürfte moderat ausfallen.

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Der höhere Selbstbehalt für die Versicherten im Schadenfall soll das Risikobewusstsein gegenüber Naturgefahren schärfen. Aber auch die Privatversicherer werden im neuen Elementarschadensystem verstärkt zur Kasse gebeten: Im Schadenfall ist der Versicherer nicht mehr voll durch den Elementarschadenpool gedeckt, sondern nur noch zu 80%.

Mit der Renovation des Systems wollen die Privatversicherer Anreize für eine bessere Prävention und eine strengere Zeichnungspolitik schaffen, sowohl für die Versicherten als auch für die Gesellschaften. Der Versicherungsverband (SVV) hat seine Vorschläge beim Bund eingereicht. Das neue System ist für Anfang 2007 vorgesehen. Zuvor muss der Bundesrat die Elementarschadenverordnung anpassen.