VW-Konzernchef Matthias Müller* ist die dauernde Forderung nach Demut in der Dieselaffaire leid: «Es bringt doch keinem etwas, wenn sich eine ganze Industrie immer nur demütig im Staub wälzt», sagt Müller im Interview mit der BILANZ. Man habe zwar «grosse Fehler gemacht, das müssen wir in Ordnung bringen und daraus lernen». Aber «irgendwann muss man den Blick wieder nach vorne richten können».

Müller gibt sich zuversichtlich für die Elektrifizierung der Autos: Derzeit würden die Kunden noch Verbrenner kaufen, weil sie noch nicht von den E-Autos überzeugt seien: «Das liegt sicher auch an uns, wir müssen mehr Überzeugungsarbeit leisten und die angekündigten Fahrzeuge in den nächsten Jahren auf die Strasse bringen».

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Zu den weiteren Perspektiven sagte Müller: «Die deutsche Autoindustrie ist schon zigmal totgesagt worden, und dennoch waren die deutschen Hersteller in jeder Phase unserer Industrie am Ende wieder führend. Das wird auch so bleiben.»

*Matthias Müller (64) ist einer der wenigen Firmenchefs, die gern Klartext reden – aber seine Äusserungen sind derzeit von juristisch geschulter Vorsicht geprägt. VW-Konzernchef ist er seit zwei Jahren, davor war er fünf Jahre lang Chef der Konzernmarke Porsche. Müller siedelte mit seinen Eltern aus der DDR nach Bayern über. Der gelernte Werkzeugmacher studierte in München Informatik, stieg bei Audi in der IT ein und übernahm bald grössere Aufgaben in der Produktplanung. Bevor er 2010 Porsche-Chef wurde, steuerte er die gesamte Produktplanung des VW-Konzerns.

 

Das vollständige Interview mit VW-Konzernchef Matthias Müller lesen Sie in der neuen «Bilanz», ab Freitag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.

Dirk Ruschmann
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