1989 erfindet Jordi die Swiss Ethno Watch, eine Uhr, die mit allerlei Schweizer Symbolen aufgepeppt ist: kleine Kühe, Edelweiss, Wäppli. Das tickende Stück trifft den Zeitgeist, 60 000 Stück verkauft Michel Jordi in den besten Jahren, ein Viertel der Produktion ist mit dem recht hochwertigen Valjoux-Werk 7750 ausgerüstet.

Dann kommt die Krise: Es tauchen Kopien auf, der Markt ist übersättigt. Im Jahr 2002 merkt Jordi definitiv, dass er aufgeben muss, und ersucht um Nachlasstundung.

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2003 rettet ihn ein zum Event hochstilisierter Liquidationsverkauf knapp vor dem Konkurs: Die Kunden stehen an, allein in Zürich werden an einem Tag 1500 Uhren verkauft, alle 22 Sekunden eine. Zwei Millionen Franken nimmt Jordi ein. Damit kann er die Gläubiger auszahlen und neu starten.

Heute kann er stolz vermelden, dass er von seiner neuen Kreation, der Twins Heritage, die erste Jahresproduktion von 100 Stück verkauft hat – zum Preis von jeweils 69 000 Franken. Langfristig denkt er an 800 bis 1000 Uhren. Stückpreis: ab 30 000 Franken. Die Twins sind eigentlich zwei Uhren, die dank einem aufwändigen Mechanismus übereinander geschoben werden können. 99 Stück gibt es in Rosé-, 99 in Weissgold. Neu wird jetzt ein Bicolor-Version aufgelegt: in Rot- und in Weissgold.

Verkauft wird die Uhr in einer Schatztruhe aus Holz mit allerlei Wappen, einem Geheimfach und einer Uhrmacherlupe. Die allein ist 399 Franken wert – so viel, wie die Swiss Ethno Watch einst kostete.

Jordi hat eine ganze Reihe neuer Produkte in der Schublade: eine skelettierte Uhr mit seltenen alten Werken, Uhren mit schwarzen und weissen Diamanten und selbstverständlich eine Uhr mit Tourbillon. Es scheint wieder aufwärts zu gehen mit dem Uhrmachersohn. Ganz gemächlich.