Bei der in Pully bei Lausanne domizilierten Sandoz-Stiftung zeichnen sich grössere personelle Veränderungen ab. Ende November trat der langjährige Geschäftsführer Olivier Verrey von seinem Amt zurück. Jörg Denzler, der Sprecher der Stiftung, bestätigt einen entsprechenden Eintrag im Handelsregister des Kantons Glarus.

Die Personalie markiert den Auftakt zu einem Prozess, der mit dem Ausscheiden von Stiftungspräsident Pierre Landolt aus dem Verwaltungsrat von Novartis auf die Generalversammlung 2018 seinen Abschluss finden wird. Der Rücktritt sei Teil eines «Transitionsprozesses, der Schritt für Schritt und in Ruhe abläuft», sagt Denzler.

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Elf Sandoz-Erben stehen bereit

Eine wichtige Rolle wird der Conseil de Famille spielen, ein informelles Gremium, das sich mehrmals jährlich trifft. Aktuell gehören ihm Pierre Landolt, sein jüngerer Bruder François Landolt und zwei weitere Familienvertreter an. In der nächsten Generation stehen elf Sandoz-Erben bereit – wobei Héloïse de Meuron, eine Nichte von Pierre Landolt, und ihr Mann Christophe Spadone ihr Vermögen gemäss «Bilanz» aus der Sandoz-Stiftung herausgenommen und in ein eigenes Family Office in Genf überführt haben. Sie waren bis vor kurzem beim Modehaus Charles Vögele AG engagiert.

Pierre Landolt ist der letzte Familienvertreter im Verwaltungsrat von Novartis. Er wurde 1996 bei der Fusion von Sandoz und Ciba vom damaligen Sandoz-Verwaltungsratspräsidenten Marc Moret in den Verwaltungsrat des neuen Unternehmens geholt. Bei Sandoz hatte die Familie zwei Vertreter im Verwaltungsrat gehabt.

3,3 Prozent Beteiligung an Novartis

Die Sandoz-Erben sind mit 3,3 Prozent an Novartis beteiligt – eine Position, die der Stiftung jährlich rund 200 Millionen Franken an Dividenden einbringt. Die «Bilanz» beziffert das Vermögen auf 7 bis 8 Milliarden Franken.

Zur Stiftung gehört unter anderem die Neuenburger Uhrenmarke Parmigiani Fleurier. Die Vaucher Manufacture in Fleurier beliefert Hermès und Richard Mille. Zudem ist die Fondation Sandoz mit dem «Beau-Rivage Palace» in Lausanne, dem «Riffelalp Resort» in Zermatt und dem Hôtel Palafitte in Neuenburg ein wichtiger Player in der Schweizer Luxus-Hotellerie.

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