Die Schweiz holt bei Investitionen in Startups auf und liegt in Europa mittlerweile auf dem fünften Platz. Für die Gründung eines Web-Startups in der Schweiz braucht man aber einiges an Erspartem.

Das zeigt sich auch in der Studie des Software-Anbieter Sellics aus Berlin. Das Unternehmen betreut digitale Unternehmer und Verkäufer. Die Studie zeigt auf, wie viele Rücklagen man braucht, um ein Web-Startup gründen zu können.

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Wenig überraschend ist die Schweiz das teuerste Land in Europa für die Gründung eines Online-Unternehmens. Man benötigt rund 68'000 Franken auf der hohen Kante, rechnet die Studie vor. Das entspreche hierzulande rund 9,5 Monatslöhnen. So lange muss man sparen, bis man ein eigenes Web-Startup gründen kann. 

In dem Betrag sind auch die Kosten für die Gründung einer rechtlichen Gesellschaft mit eingerechnet: In der Schweiz müssen dafür mindestens 20'000 Franken aufgewendet werden. In diesem Falle für die Gründung einer GmbH. Ob dieses Geld tatsächlich als Kosten betrachtet werden kann, ist Auslegungssache. Es muss zwar aufgewendet werden, steht danach aber zur Verfügung für den Kauf von Geräten oder dergleichen zur Gründung. Wird die GmbH wieder aufgelöst, kann das Geld bezogen werden. Doch dazu kommt in der Schweiz eine der höchsten Monatslöhne weltweit, wie die Studie auswertet. Im Schnitt 7235 Franken. Vor Zürich liegt Genf, wo ein Betrag von rund 69'000 Franken für die Lebenshaltungskosten während der Gründung benötigt wird. Etwas weniger Geld benötigt man in Basel mit rund 62'300 Franken. 

In Kanada kommen Gründer am besten weg

Die besten Bedingungen für Online-Gründer bietet hingegen das kanadische Quebec: Mit einer Ersparnis von rund 18'200 Franken sei es bereits möglich, sich als Gründer ein Jahr lang über Wasser zu halten. Das entspreche rund 4,6 Monatsgehältern. Kanada ist anscheinend ein besonders geeignetes Land für alle, die ihr Glück mit einem Online-Unternehmen versuchen möchten. Denn auch Winnipeg und Montreal eignen sich als Städte für Gründer. In den Top 10 sind auch einige britische Städte wie Sheffield, Nottingham, Leicester, Glasgow oder Liverpool. Für die Stadt mit dem bekannten Fussballclub benötigt ein Gründer rund 20'000 Franken Erspartes. 

Die günstigsten Städte für die Gründung befinden sich hingegen in Osteuropa. In Ostrava in der Tschechischen Republik braucht man rund 11'000 Franken für die Gründung, im polnischen Katowice 14'000 Franken. Dort sind die Löhne aber auch geringer und es braucht einige Monate, bis man den nötigen Betrag auf der hohen Kante hat. Die ungarische Hauptstadt Budapest eignet sich am wenigsten für die Gründung eines Web-Startups. Dort müssen 22 Monatslöhne gespart werden, um die rund 23'000 Franken für Gründung- und Lebenshaltungskosten aufzubringen. 

Die Studie kommt auch zum Schluss, dass sich Grossstädte wie New York, London oder Paris weniger eignen als etwa Detroit, Marseille oder Leipzig. Weshalb ist logisch: Die Lebenshaltungskosten in diesen sogenannten «B-Städten» fallen tiefer aus. Für Gründer, die dort leben, sei der Einstieg ins Online-Geschäft einfacher. Diese Bedingungen würden sich laut der Studie aber auch laufend verändern. Sei Berlin vor einigen Jahren wegen den tiefen Mieten und Löhnen noch attraktiv für Firmengründer gewesen, seien die Lebenshaltungskosten nun angestiegen, heisst es. 

Wie viel Geld braucht es nach der Kündigung?

Dabei bezieht sich die Studie auf Startups im Online-Bereich. Damit sind Jungunternehmen gemeint, die über den Verkauf von Produkten in einem Online-Shop Geld generieren. Die Studie basiert auf 22 Faktoren in 130 Städten, darunter die Infrastruktur für ein Online-Unternehmen oder die finanziellen Voraussetzungen für Gründer sowie die lokale Beliebtheit von Web-Shopping. Schliesslich wird aufgezeigt, wie viel jemand nach der Kündigung des Jobs angespart haben muss, um ein webbasiertes Unternehmen zu gründen.