Gepflegtes Parkett, Kronleuchter, hohe Holzdecken, Kunst an den Wänden – in so einem edlen Setting wie der früheren Kaffeerösterei an der Zürcher Freigutstrasse erwartet man kein Start-up. Doch TIW (Technology 
Improves the World) will von hier aus die Welt erobern. «In zwei Jahren rechnen wir mit 100 Millionen Usern», sagt Eugen von Rubinberg. DROTR heisst seine App, kurz für «Droid Translator». «Viele haben uns gesagt, der Name sei so schlecht, dass er schon wieder gut sei», so der 33-jährige gebürtige Kirgise, der seit zehn Jahren in Zürich lebt.

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Die App hat es in sich: DROTR ist ein Messenger wie WhatsApp – aber mit Übersetzungsfunktion. In über 100 verschiedene Sprachen dolmetscht sie Textnachrichten. Und nicht nur die: Auch bei Videocalls oder Telefonkonferenzen übersetzt die App das Gesprochene mit kurzer Verzögerung – nicht perfekt, aber brauchbar. «Das funktioniert auch in der Bar, wenn es nicht zu laut ist», sagt Rubinberg.

Programmierer sind zu teuer in der Schweiz

Bis jetzt existiert DROTR nur als Prototyp, im April erfolgt der offizielle Launch. «Mehrere hunderttausend Arbeitsstunden und einige Millionen Franken» steckten Eugen von Rubinberg und sein Partner Alexander Konovalov seit 2014 in die Entwicklung.

In Zürich arbeiten 15 Personen in Management, Sales und Marketing, weitere Stellen sind ausgeschrieben. Auch die Server sind in der Schweiz. Die 60 Programmierer sitzen in Kiew, Prag und St. Petersburg. «Hier hätte ich das nicht finanzieren können. Programmierer mit unseren Anforderungen kosten pro Monat 20'000 bis 30'000 Franken. Dort ist es nur ein Zehntel», sagt Rubinberg.

Die App ist gratis, Geld will TIW später mit Mobile Commerce verdienen. Ein Problem freilich ist noch ungelöst: «Schwizertüütsch ist nicht so einfach», so Rubinberg. «Jeder Kanton hat seinen eigenen Dialekt.»

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