Wer bereits beim ersten Schnuppern eines frisch geöffneten Weins an nassen Karton denkt, der hat es ziemlich sicher mit einem sogenannten Zapfenwein zu tun. Verantwortlich für den Fehlton ist meist die chemische Verbindung TCA, die Aromen überlagert und den Wein am Gaumen stumpf wirken lässt. Je nach Intensität des Fehlgeruchs fällt das schon beim Einschenken auf, oder halt erst beim Probieren.

Eine erste Verwertungsmöglichkeit eröffnet die Küche. Leicht fehlerhafte Exemplare können eine lange geschmorte Sauce vertiefen, sofern der Fehlton klein ist. Wer allerdings hofft, der Herd löse das Problem vollständig, irrt. Auch unerwünschte Nuancen finden ihren Weg in den Kochtopf, weshalb stark belastete Zapfenweine in der Küche nichts verloren haben.

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Vielleicht lohnt sich bei dezent fehlerhaften Flaschen dieser kuriose Versuch: Der Inhalt wird in eine Karaffe umgefüllt und mit zusammengeknüllter Klarsichtfolie in Kontakt gebracht. Die Folienstücke sollen nämlich die störenden Moleküle anziehen. Immer wieder berichten Weinliebhaber, dass die Fehltöne nach einigen Stunden verblassen und der Wein wieder klarer im Ausdruck wird.

Eine Garantie bietet diese Methode aber leider nicht. Ebenfalls entzieht die Klarsichtfolie oftmals auch positive Aromen und Geschmäcker, weshalb der Wein nach einer Klarsichtfolien-Kur kaum gleich riecht und schmeckt wie ein fehlerloses Pendant.

Bleibt der Zapfenfehler dominant, ist der konsequente Schritt der Rückweg zur Kaufquelle. Die Flasche samt eingesetztem Zapfen und die Quittung erleichtern die Rückerstattung. Schwierigkeiten entstehen dann, wenn die Flasche weitgehend geleert ist oder der Kauf lange zurückliegt.