Die Weinbranche durchlebt ihre schwerste Krise seit langem. Seit dem pandemiebedingten Boom Ende 2022 sind die Preise für Spitzenweine stark eingebrochen: Der Liv-ex-Index der hundert begehrtesten Flaschen verlor bis Ende Juli 27 Prozent. «Das ist der schwächste Weinmarkt seit sehr langer Zeit», konstatiert Stephen Browett von Farr Vintners gegenüber der «Financial Times». Der Weinveteran beschäftigt sich seit 1978 mit der Branche und erinnert sich nur an einen ähnlich schwachen Markt in der Finanzkrise 2008.

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Im Gegensatz zu heute boomte nach der Krise der asiatische Markt. Aktuell jedoch verschlimmert sich der Zustand durch eine toxische Kombination: Eine weltweite Überproduktion trifft auf eine sinkende Nachfrage – und 2024 war eine superschwache Ernte im Bordeaux. Ein Drittel der fünftausend Bordeaux-Winzer gab deshalb bereits Schwierigkeiten zu.