Es ist gar nicht so schwer, wie Sie denken. Wirklich. Laufen ist ganz einfach. Am Ende ist es ganz einfach. Sie denken nur, dass der Anfang schwer ist. Dass der Schweinehund ein zäher Hund ist. Und Sie machen sich zu viele Gedanken über das Laufen. So kann es nicht laufen. Und dabei verstehe ich Sie gut. Sehr gut sogar.

Egal ob Nichtläufer, Dauerläufer, Marathonläufer, Crossläufer, Streakläufer. Es gibt Tage, da kommen sie. Diese bösen Fragen, die uns vor allen Dingen an einer Sache hindern: zu laufen.

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Mache ich überhaupt alles richtig? Oder schade ich meiner Gesundheit? Was brauche ich? Welche Schuhe muss ich haben? Reicht ein T-Shirt, oder muss es doch ein Shirt mit Klimafaser sein? Und die böseste Frage überhaupt: Warum soll ich überhaupt laufen? Und dass diese Frage uns quält, ist so unglaublich schade. Laufen ist gesund.

Nicht so viel denken

Lassen Sie sich nicht von den täglichen Posts bei Facebook ins Bockshorn jagen. Viele Ihrer Freunde posten in Laufcommunities ihre Ergebnisse. Und es sind meist tolle Ergebnisse. Diese können motivierend sein, wenn Sie aber sowieso nicht recht im Tritt sind, ist es eine fürchterliche Qual, all die tollen Messages zu sehen.

«Ich bin heute das erste Mal zehn Kilometer gelaufen» oder «mein erster Marathon ist geschafft», das sind die typischen Jubelbotschaften in sozialen Netzwerken. Und oft von Hunderten Läufern geliked.

Und Sie, Sie schauen Ihre Laufschuhe an und sich selbst und fühlen sich so unnötig. Weil Sie nicht dazugehören. Weil Sie es einfach nicht schaffen, oder weil Sie nicht wieder reinkommen.

Sehen Sie? Sie denken zu viel! Sagen Sie doch was! Sicher wird Ihnen die Community etwas Halt geben. Und Ihnen Tipps geben. Dafür sind diese Gemeinschaften da. Dort treiben sich tolle Menschen rum, die alle laufen. Bei denen es läuft. Holen Sie sich einen Streichler ab. Das kann schon der erste Schritt sein.

Schmerzende Ausreden

Es kann eine sehr gemeine Sache sein, wenn es nicht so recht läuft. Und man Gedanken im Kopf hat. Gedanken wie «ich bin total aus der Form», «ich bin doch viel zu dick», «ich kann mir die teuren Schuhe und Laufsachen gar nicht leisten», «ich habe einfach keine Zeit zum Laufen».

Und wenn man diese Gedanken gerade einmal nicht hat, läuft eine schlanke attraktive Frau an Ihnen vorbei. In der Morgensonne, und die Laufklamotte riecht nach blumigem Waschmittel. Und sie lächelt gefährlich wie der Frühling. Oder es zieht der schöne Adonis an Ihnen vorbei, in seinen engen Lauftights. Um ihn herum ein Mix aus Testosteron und herbem Eau de Toilette.

Und – zack – da sind sie wieder. All die Gedanken. All die Ausreden. Und sie schmerzen. Weil Sie einfach zu viel denken. Noch viel schlimmer geht es übrigens Läufern, die viel laufen.

Wenn sie zwangsweise eine Pause einlegen müssen und laufende Menschen sehen, ist das die grösste Folter der Welt. Man könnte das auch ganz einfach Entzugserscheinung nennen. Man könnte es auch süchtig nennen. Sehen Sie, es gibt Gedanken, die man gar nicht haben will. Man läuft besser einfach los.

Die einzige sinnvolle Frage

Wenn man nun sowieso schon viel zu viel denkt, anstatt loszulaufen, dann könnte man ja mal eine sinnvolle Frage stellen. Eine, die das zu viele Denken endlich abstellt. Weil die Antwort auf diese Frage die Antwort auf alle Fragen und Gedanken ist, die man so haben kann. Damit man endlich loslaufen kann. Oder wieder laufen kann.

Man könnte diese Frage auch die Schlüsselfrage nennen. Nämlich: «Wenn ich loslaufe, was passiert dann? Was habe ich davon?»

Die Antwort darauf steht in keinem Buch. Ich verrate Sie Ihnen hier.

Wenn Sie loslaufen, werden Sie sich verlieben. Und zwar so, wie Sie es noch nicht erlebt haben. Und wenn Sie jeden Tag laufen, werden Sie sich jeden Tag neu verlieben. Sie sind also dauerverliebt.

Das klingt für Sie kitschig? Oder hoffentlich eher wunderbar? Schauen Sie: Rein körperlich macht sich Verliebtheit so bemerkbar: schneller Puls, Schwitzen, leichtes Zittern.

Wenn Sie loslaufen, haben Sie einen schnellen Puls, Sie schwitzen, Sie erleben ein leichtes Zittern. Gibt es noch einen Grund, zu viel zu denken? Gibt es noch Fragen, die geklärt werden müssen?

Es kann Ihnen egal sein, wie Sie laufen müssen. Welche Schuhe Sie haben müssen, ob Sie stylish genug angezogen sind. Hören Sie auf zu denken. Laufen Sie einfach los. Sie werden es lieben. So läuft es.

Die Kontributoren sind externe Autoren und wurden von bilanz.ch sorgfältig ausgewählt. Ihre Meinung muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.