Die UBS bereitet laut einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» einen massiven Stellenabbau bei der CS vor. Dem Bericht zufolge würde die UBS «über die Hälfte» der 45'000 Stellen der CS kürzen wollen. Der Abbau solle bereits nächsten Monat beginnen, die Schweiz bleibt aber zunächst verschont.

Die UBS kommentiert den Bericht nicht. Laut Quellen der «Handelszeitung» sei das berichtete Ausmass der Stellenkürzungen von mehr als die Hälfte der CS-Stellen indes übertrieben. Wie hoch die Jobkürzungen am Ende ausfallen wird, scheint derzeit noch unklar.

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Investmentbank trifft es am härtesten

Laut dem Bericht träfe es als erste Händler, Banker und Support-Funktionen in der Investmentbank in London und New York. Auch in Teilen Asien seien Jobkürzungen vorgesehen.

Dass es die Investmentbank hart treffen wird, ist indes bekannt. Die Bankführung unter UBS-Chef Sergio Ermotti hat mehrmals klar gemacht, dass sie die CS-Investmentbank massiv eindampfen will. Primär ist die UBS an den Beratungskapazitäten der CS im Bereich M&A interessiert. Doch hier sind viele gute Leute bereits zur Konkurrenz abgewandert.

Zuletzt arbeiteten 17'000 Menschen für die CS-Investmentbank. Alan Johnson, Experte der Personalberatung Johnson Associates, schätzt laut einer Studie von S&P Global Market Intelligence, dass in der CS-Investmentbank 75 Prozent der Stellen in Gefahr seien. 

Was geschieht mit der CS Schweiz?

UBS und CS beschäftigen insgesamt rund 124'000 Menschen weltweit. Direkt nach der Übernahmeankündigung wurde als Ziel ausgegeben, die Kosten bis 2027 um 7,5 Milliarden Franken zu senken, rund sechs Milliarden davon sollen aus Personalkürzungen stammen. Daraus lässt sich ein geplanter Personalabbau von rund 25'000 Stellen ableiten. Laut Bloomberg seien Stellenkürzungen von rund 30 Prozent, also etwa 35'000 Stellen, geplant. Die Agentur bezieht sich dabei auf zwei Auskunftspersonen. 

Diese Zahl sollte aber mit Vorsicht gewertet werden. Denn wie gross der Stellenabbau über alle Sparten hinweg sein wird, hängt entscheidend davon ab, was mit dem Schweiz-Geschäft geschieht. Und das ist derzeit noch offen.

Bis Ende Sommer soll es Klarheit geben

Ermotti hatte angekündigt, dass er «bis Ende des Sommers» entscheiden will, was er mit der Credit Suisse Schweiz macht. Optionen wären ein Börsengang oder der Einheit sonstwie eine gewisse Eigenständigkeit zu erhalten. Ermotti hatte aber stets erklärt, dass sein Basisszenario die Vollintegration sei. CS und UBS beschäftigen in der Schweiz zusammen rund 37'000 Menschen. 

UBS-Chef Ermotti trat am Dienstag beim Point Zero Forum auf.  «Ich bin zuversichtlich, dass wir bis zum Ende des Sommers in der Lage sein werden, mehr Klarheit über weitere Aspekte der Integration zu schaffen», erklärte er, ohne Details zu nennen.

 

 

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Holger Alich
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