Ihrem Wunsch, in Kundengesprächen verstärkt Technologien einzusetzen, stehen den Vermögensverwalterinnen und -verwaltern unübersichtliche Benutzeroberflächen und eine allgemeine Komplexität entgegen. Dies eröffnet Chancen für Anbieter, die Übersichtlichkeit in Echtzeit bieten. Denn Vermögensverwalterinnen und -verwalter erkennen die Vorteile einer verbesserten Datenvisualisierung und von automatischen Zusammenfassungen von Kundengesprächen durchaus.

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200 Vermögensverwalter befragt

Für die Avaloq-Studie wurden 200 Expertinnen und Experten in Europa und Asien befragt. Nur 31 Prozent waren der Meinung, ihre Technologie sei auf dem neusten Stand, während 45 Prozent sagten, ihre Systeme seien veraltet. Weniger als die Hälfte (45 Prozent) der Befragten gab an, die Technologie sei auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten, und nur 38 Prozent erklärten, sie könnten die benötigten Informationen leicht finden.

Chancen für simple Tools

Nur 32 Prozent der Schweizer Vermögensverwalterinnen und -verwalter nutzen in Kundengesprächen ihre Anlageberatungstools. Doch 69 Prozent würden dies eigentlich gerne tun. Die Einführung geeigneter Systeme bietet daher eine erhebliche Chance. Laut Angaben der weltweit befragten Vermögensverwaltungsexperten liegen die grössten Hindernisse für den Einsatz von Beratungstools in Kundengesprächen in nicht optimierten Benutzeroberflächen (69 Prozent) und Technologien, die als zu komplex für Kundengespräche empfunden werden (60 Prozent). Tools, die das ganz respektive teilweise bieten, gibt es seit kurzem auf dem Schweizer Markt. So etwa die KI-basierte Asset-AI von Aisot Technologies, die kürzlich lanciert wurde. Das ETH-Spinoff mit CEO Stefan Klauser wird bereits von institutionellen Anlegerinnen und Anlegern, Family-Offices und Finanzinstituten genutzt. Allerdings ist es noch im Aufbau und bietet die Integration von Märkten ausserhalb der USA erst in den kommenden Monaten an. 

Echtzeit-Darstellung erwünscht

Britney Lewis, Head of Advisory Product für Aladdin Wealth Tech bei Black Rock, sagt: «Eine optimierte, benutzerfreundliche Beratungsplattform, die für Kundeninteraktionen in Echtzeit konzipiert ist, kann diese Bedenken ausräumen.» Beim Einsatz einer End-to-end-Plattform gehe es darum, den Prozess einer personalisierten Angebotserstellung mit effektiven Anlagevorschlägen einfach auszuführen. «Funktionen wie die sofortige Erstellung von Vorschlägen oder Eignungsprüfungen geben Vermögensberatern und -beraterinnen die dringend benötigte Zeit zurück, während sie gleichzeitig in der Lage sind, weiterhin solide Interaktionen mit ihren Kunden einzugehen», so Lewis. Als direkte Konkurrentin des US-Riesen Black Rock mit seinem Aladdin-Tool ist die Schweizer Asset-AI von Aisot Technologies. 

Eine Vielzahl von Systemen

Mehr als die Hälfte der Vermögensverwaltungsexperten in der Schweiz nannten ähnliche Herausforderungen mit ihrer Technologieplattform. Am häufigsten genannt wurden dabei eine kontra-intuitive Navigation (58 Prozent) und zu viele unnötige Funktionen (50 Prozent). Zudem ergab die Studie, dass momentan fast ein Fünftel (17 Prozent) der Vermögensverwalterinnen und -verwalter weltweit für die Erledigung ihrer täglichen Aufgaben zehn oder mehr Technologiesysteme nutzen, während die Hälfte der Befragten zwischen vier und sechs Systeme verwenden.

Portfolio automatisch überwachen

Dennoch zeigte die Studie von Avaloq eine weitverbreitete Begeisterung für gut funktionierende Technologieplattformen und eine starke Nachfrage nach diesen Systemen. Eine verbesserte Datenvisualisierung (68 Prozent) würden Schweizer Vermögensverwalterinnen und -verwalter als wesentliche Verbesserung betrachten. Ein hoher Prozentsatz der Schweizer Befragten sagte dasselbe über die automatische Portfolioüberwachung (53 Prozent) und Vorschläge für Folgemassnahmen (42 Prozent).

 Moderne Investment-Office-Tools sind gefragt

Vermögensverwaltungsexpertinnen in allen europäischen Ländern, die in die Umfrage einbezogen waren, äusserten ähnliche Präferenzen. Georges Roten, Managing Director für die Schweiz und Liechtenstein bei Avaloq, meint: «Unsere Umfrage zeigt bedeutende Herausforderungen und Chancen für Banken und Vermögensverwalter auf und weist auf die derzeit unbefriedigende Eignung von Front- und Investment-Office-Tools hin.» Es bestehe ein Bedarf nach massgeschneiderten, effizienten Lösungen.

«Ausserdem zeigt die Studie auch den klaren Wunsch nach einer konsolidierten und integrierten Technologieplattform, die auf einem einheitlichen Datenmodell basiert und ein gutes Benutzererlebnis bietet», betont Roten. Um den Erfolg in der Zukunft zu gewährleisten, seien in den Bereichen Vermögensverwaltung, Private Banking und Universalbankgeschäft technologie- und datengestützte Geschäftsmodelle vonnöten, die den Kunden in den Mittelpunkt stellten. (ajm)

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