An künstlicher Intelligenz (KI) kommt aktuell niemand vorbei. Chat GPT dominiert die Schlagzeilen. Startups und Firmen springen auf den KI-Zug auf und neue KI-Tools schwemmen den Markt.

Gleichzeitig warnen Expertinnen und Experten davor, dass durch KI Arbeitsplätze verloren gehen. Und es scheint, dass sich CEO die Hände reiben, da sie Arbeitsstellen streichen und durch ein Programm ersetzen können. Jüngst damit aufgefallen ist der CEO von IBM, Arvind Krishna, der bis zu einem Drittel seiner Belegschaft innerhalb der nächsten fünf Jahre durch KI ersetzen will.

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KI als Freund und Helfer

Dieses Bild teilen aber nicht die Angestellten. Sie sehen KI weniger als Gefahr für ihre Arbeit, sondern mehr als Freund und Helfer. Microsoft hat im neuen Work Trend Index 31’000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu genau dieser Thematik befragt. Das Resultat: Sie alle erhoffen sich von KI, dass sie ihnen die Arbeit erleichtert. Und eben nicht, dass sie sie ihnen wegnimmt.

Zwar befürchten nach wie vor überwältigende 49 Prozent einen Verlust – demgegenüber stehen aber 70 Prozent, die hoffen, Arbeit delegieren und sich so selber entlasten zu können. Der US-Autor und Organisationspsychologe Adam Grant freut sich über das Resultat: «Es ist faszinierend, dass die Menschen sich mehr darüber freuen, dass die KI sie vor dem Burn-out rettet, als dass sie sich Sorgen machen, dass sie ihren Job verlieren könnten.»

In Zahlen heisst das, dass drei von vier Befragten KI für Verwaltungsaufgaben einsetzen wollen. Auch planen sie, der KI analytische oder kreative Arbeiten zu übergeben, und hoffen darauf, dass ihnen die KI dabei hilft, schneller die richtigen Informationen zu finden. Auch angesichts der vielen Meetings, die für Angestellte eines der grössten Arbeitshemmer sind, wünschen sich viele, dass KI Meetings und Aufgaben zusammenfasst und so die Planung des Arbeitstages erleichtert.

Schöne neue Zukunftswelt

Statt also sich zu sorgen, kennt der Optimismus laut der Studie kaum Grenzen. Die Autoren schreiben: «Je mehr Menschen KI verstehen, desto mehr sehen sie ihr Versprechen, bei den wichtigsten Teilen ihrer Arbeit zu helfen.»

Auf Nachfrage bei Führungskräften, wie sie sich das Jahr 2030 im Berufsalltag vorstellen, zeichnen die meisten ein positives, KI-getriebenes Bild der Zukunft. Sie alle wollen ihre Zeit und Energie sinnvoller einsetzen können, sich nicht mehr mit irrelevanten Informationen auseinandersetzen und sich auf die eigentliche Arbeit konzentrieren können.

Wichtig ist aber, dass Führungskräfte ihre Angestellten fit machen für diese neue Zukunftswelt. Es gilt für Manager und Managerinnen, intern einen Kulturwandel anzustossen und die Leute auf die Zusammenarbeit mit KI vorzubereiten. Funktioniert das, dann ist laut dem Microsoft Work Trend Index ein wohlwollendes Zukunftsszenario möglich. Ob dieses effektiv so eintritt, wird sich die nächsten Monate und Jahre zeigen.

Tina Fischer
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