Die Arbeitslosigkeit ist so tief wie vor der Finanzkrise nicht mehr. Im vergangenen Jahr lag sie durchschnittlich bei 2,6 Prozent – 2017 waren es noch 3,2 Prozent. Das heisst innerhalb eines Jahres ist die Arbeitslosigkeit um 17 Prozent zurückgegangen. Grund dafür ist die gute Konjunktur: 2018 wuchs die Wirtschaft um 2,5 Prozent und seither herrscht Vollbeschäftigung.

Auch für dieses Jahr sind die Experten optimistisch: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit im Laufe des Jahres noch weiter zurückgeht. 

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Arbeitslosigkeit in der Schweiz
Quelle: Statista

Die Kehrseite dieser positiven Entwicklung ist der Fachkräftemangel auf dem Schweizer Arbeitsmarkt, der sich zunehmend verschärft. Im Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte investieren Unternehmen erhebliche Mittel. Und zwar nicht nur in ihre Einstellung, hiesige Firmen müssen sich zunehmend bemühen, diese auch zu halten. 

Für gut ausgebildete Arbeitnehmende ist das eine gute Nachricht. Die Experten der Personalberatung Michael Page haben das Vertrauen von Arbeitsuchenden in die Chanchen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt untersucht und nennen fünf Gründe für Optimismus: 

1. Seit Jahren mehr Stellenausschreibungen

Im Dezember 2018 stieg die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um 18,9 Prozent. Das ist das dritte Jahr in Folge.

2. Nachfrage übersteigt das Angebot

In einigen Branchen werden mehr Fachkräfte gesucht als auf dem Schweizer Arbeitsmarkt vorhanden. Das gilt besonders für IT- und Pharmaspezialisten sowie für Ingenieure. 

3. Mehr Zeitarbeit

Die Anzahl der Interims- und Temporärstellen hat innerhalb eines Jahres um rund 6 Prozent zugenommen. Laut Michael Page zählen sie mittlerweile zu den fünf besten Beschäftigungskategorien hinter Vertrieb, Management und Administration. Ein erfreuliche Entwicklung, denn viele Zeitarbeitsstellen führten zu Vollzeitanstellungen. Auch für 2019 erwarten die Experten ein starkes Wachstum, vor allem weil teilweise zu wenige qualifizierte Kandidaten verfügbar seien. Zudem seien Stellensuchende zunehmend offen für Zeitarbeit, denn laut Umfrage böte diese eine ausgewogene Work-Life-Balance und flexible Arbeitsbedingungen. 

4. Mehr Arbeitsplätze im Verkauf

Unternehmen stellen mehr Arbeitskräfte im Verkauf ein, und zwar 30 Prozent in der gesamten Schweiz, vor allem in den Branchen Pharma, Medizinaltechnik und IT. Der Grund: Die Verantwortlichen in den Unternehmen versprechen sich eine steigende Nachfrage und höhere Erträge. 

5. Starkes Wachstum in allen Regionen

Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen stieg in der gesamten Schweiz an. Spitzenreiter waren dabei die Regionen Mittelland, Genfersee und Ostschweiz mit über 20 Prozent mehr Stellenausschreibungen. 

Arbeitnehmende und Stellensuchende können daher mit Optimismus in die Zukunft blicken. Zumindest in diesem Jahr. Arbeitgeber müssen sich stärker bemühen, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. «Angesichts des Fachkräftemangels in vielen technischen Berufsgruppen empfehlen wir Arbeitgebern und Stellensuchenden dringend, alle Optionen – Festanstellung, Temporärarbeit oder Interimspositionen – in Betracht zu ziehen», sagt Jérome Bouin, Michael-Page-Chef in der Schweiz