Treten Sie auf der Stelle? Möchten Sie endlich Ihre verdiente Beförderung? Dann sollten Sie jetzt handeln. Der Sommer ist nämlich die beste Zeit, um befördert zu werden. Das hat der Personalanalyse-Dienstleiter Visier Analytics ermittelt, indem er Daten von 3,5 Millionen Mitarbeiter in 80 Unternehmen untersuchte.

«Traditionell vergeben Unternehmen Beförderungen als Anerkennung für ein gutes Leistungsjahr», sagt Ian Cook von Visier zum Magazin «Fast Company», das die Untersuchung veröffentlichte. Unternehmen folgten jedoch in der Regel einem Zyklus, wie etwa den Berichten im Januar und Februar. Mit Lohnerhöhungen und Beförderungen befassen sie sich dann im zweiten Quartal.

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Der Herbst ist ein schlechter Zeitpunkt

Ein schlechter Zeitpunkt, um eine Lohnerhöhung oder Beförderung zu beantragen, ist hingegen der Herbst: «Im späten dritten Quartal ziehen die Unternehmen Bilanz und machen eine finanzielle Nachbereitung», sagt Cook. «Sie versuchen, das Jahr abzuschliessen und Ziele, Budgets und einen Plan für das nächste Jahr zu erstellen.» Unternehmen hätten dann keine Zeit, sich mit Beförderungen herumzuschlagen.

Wer befördert werden möchte, sollte selbst beim Chef vorstellig werden, rät Cook. Doch wie? Am besten sei es, wenn man positives Feedback bekommen habe. Etwa wenn der Vorgesetzte sagt, dass man seine Aufgaben gut erledige. Man sollte dann fragen, welche Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung bestünden und was man dafür tun könne. «Das ist viel besser, als mit einem Weggang zu drohen», sagt Cook.

Gute Chancen hätten besonders Leistungsträger. Meistens können Unternehmen nicht so schnell Beförderungen durchführen, wie es ambitionierte Mitarbeiter gerne hätten. «Das Management muss die Augen und Ohren für Leistungsträger offen halten, um mit ihren Fähigkeiten und ihrer Geduld Schritt zu halten. Leistungsträger sind selten geduldig», sagt Cook.

Firmenwechsel erwägen

Wer aber die Karriereleiter möglichst schnell emporsteigen will, sollte laut Cook dennoch auch einen Firmenwechsel in Erwägung ziehen. Cook vergleicht die Arbeitswelt mit einer Pyramide: Je tiefer unten man ist, desto breiter die Möglichkeiten für einen Aufstieg. Wer also durch einen Wechsel vorankommen will, sollte sich ebenfalls im Sommer umschauen. Grund: Oft gäbe es Stellenangebote während der Feriensaison.

«Wenn Angestellte im Urlaub ruhen, denken sie oft: 'Ich kann nicht mehr.' Sie entscheiden, dass es Zeit ist, sich zu bewegen und kommen zurück und handeln», sagt Cook. «Auch viele Mitarbeiter warten auf den Bonuszyklus, der oft im Februar oder dem Frühjahr stattfindet. Dann warten sie darauf, bezahlt zu werden und gehen dann.» Der Job, der dadurch frei wird, könnte für eine andere Person die erhoffte Beförderung sein.

(bsh)