Es war die Überraschung der Bundesratswahl vom 7. Dezember: Nicht die allseits als Favoritin gehandelte Basler Ständerätin Eva Herzog, sondern Elisabeth Baume-Schneider aus dem Randkanton Jura darf als Ersatz für die scheidende SP-Kollegin Simonetta Sommaruga in den Bundesrat einziehen. Auch sie selber war überrascht, wie ihre Reaktion zeigte: Als das Wahlergebnis verkündet wird, springt sie auf, klatscht spontan in die Hände und umarmt überschwänglich die um sie sitzenden Ratskollegen. Bei der Dankesrede findet sie das Blatt mit den üblichen Grussworten an die italienische und rätoromanische Schweiz nicht und überspielt das mit Humor: Beim nächsten Mal werde sie es besser machen – und erntet auch dafür Applaus.

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Ihre herzliche und spontane Art hat sicher auch geholfen, ihr die für die Wahl nötigen Stimmen zu bringen. In den Hearings mit den anderen Parteien, die einer Bundesratswahl jeweils vorausgehen, präsentierte sie sich ebenso dossierfest wie zugänglich. Mit ihrer Lockerheit konnte sie auch bei den bürgerlichen Parteien punkten, obwohl sie politisch stärker links steht als SP-Kollegin Herzog. So antwortete sie etwa auf die Frage der SVP nach ihrer Haltung zur Armee, ihr sei aufgefallen, dass ihr Mann während seiner Dienstzeit jeweils deutlich mehr Alkohol konsumiert habe.

Erik Nolmans
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