Sie ist die wohl grösste Investmentbank, die hierzulande niemand kennt: Houlihan Lokey, vor 50 Jahren in Los Angeles von Richard Houlihan und Kit Lokey gegründet, liegt bei der Anzahl der M&A-Deals (nicht aber beim Volumen) weltweit vor den Platzhirschen Goldman Sachs und Morgan Stanley (siehe unten).

Und jetzt ist sie auch in der Schweiz Marktführer: Mit der Übernahme der GCA Altium wird sie zur Nummer eins. «Am Anfang haben wir noch Nein gesagt, doch dann sind wir dem Werben erlegen», sagt Schweiz-Chef Alexander Grünwald. «Die Perspektiven in einem grossem Verbund sind einfach besser.» Im August kam es zu Gesprächen, die Verhandlungen liefen nur über Zoom, am 6. Dezember wurde die Übernahme verkündet. Preis: 600 Millionen Dollar.

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Houlihan Lokey zählte vor dem Zusammenschluss etwa 1500 Mitarbeiter, jetzt kommen von GCA Altium etwa 500 Angestellte dazu. In Zürich beschäftigt die Firma 30 Mitarbeiter und betreut vor allem Deals unter einer Milliarde Franken.

Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit Private-Equity-Häusern. «80 Prozent unserer Mandate sind Verkaufsaufträge», betont Grünwald. So betreute die Firma etwa den Uhrenhersteller Breitling gleich zwei Mal: Erst beim Verkauf durch den Eigentümer Théodore Schneider an CVC, dann im Herbst beim Verkauf eines 25-Prozent-Anteils an die Partners Group.

Andere Deals: Der Verkauf von Mammut an die Jacobs-Holding Temenos, die Übernahme von Sennheiser durch Sonova oder früher schon der Kauf von Digitec durch die Migros. «Das letzte Jahr war ein Rekord», frohlockt Grünwald. «Jetzt soll es so weitergehen.» Muss nur noch die Konjunktur mitspielen. 

Dirk Schütz
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