Die Welt nach Corona Titel BILANZ

Wirtschaft, Politik, Arbeit: Wie die Pandemie alles verändern wird

Von Marc Kowalsky
am 06.05.2020 - 15:27 Uhr
Quelle: Keystone, Shutterstock, Getty Images, Ivo Scholz/swiss-image.ch, Stefan Albrecht/PR

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Wenn die Welt aus dem Corona-Koma erwacht, wird sie eine andere sein: Neue Realitäten entstehen, bestehende Trends beschleunigen sich massiv.

Ganz anders sieht es aus im Event-Geschäft und in der Gastronomie. Keine anderen Branchen sind vom Lockdown so stark betroffen, die Umsätze sind quasi auf null gesunken.

Und das dürfte auch noch länger so bleiben, wegen des Verbots von Grossveranstaltungen und der weltweiten Reisebeschränkungen. Zahlreiche Pleiten sind zu erwarten, die Ersten hat es schon getroffen: in Zürich etwa das Zwei-Sterne-Restaurant Ecco im Hotel Atlantis, ein kulinarisches Aushängeschild der Stadt.

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Doch wenn die Welt die Mundschutzmaske an den Nagel hängt, werden diese Branchen zurückkommen, stärker als je zuvor. Denn Geselligkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis, und gutes Essen und Gastfreundschaft sind Luxusgüter, die man online nicht bestellen kann.

«Darum bin ich überzeugt, dass die Menschen nach der Krise ihre wiedergewonnene Freiheit geniessen möchten – und Restaurants und Bars auch wieder besuchen werden», sagt etwa Bindella-Chef Rudi Bindella junior.

Frau Gerolds Garten in Zurich combines an open-air market garden, art and design market and a restaurant right in the city, pictured on April 26, 2013. (KEYSTONE/Christian Beutler)Frau Gerolds Garten in Zuerich vereint Gaertnerei, Einkaufsmarkt und Restaurant unter freiem Himmel, aufgenommen am 26. April 2013. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Foto: Keystone
Foto: Keystone

Ein grosses Nachholbedürfnis

Sobald Spiele vor Publikum erlaubt sind, werden auch die Stadien wieder voll sein: «Vielleicht noch voller, da ein gewisser Nachholbedarf besteht», sagt Adrian Arnold, Kommunikationschef des Schweizerischen Fussballverbands: «Die Leidenschaft für Fussball, die Lust auf Unterhaltung und Emotionen sind Bedürfnisse, die nicht einfach verschwinden.»

Und nach der Überdosis Netflix und Trash-TV lechzen die Menschen nach intellektueller Stimulanz. Der Kulturbereich wird vom Ende des Lockdown enorm profitieren: «Die Magie eines Konzerts kann man nur live erleben.

Man will sie mit anderen teilen und sich anschliessend im Foyer über die erlebten Empfindungen austauschen», sagt Numa Bischof Ullmann, Intendant des Luzerner Sinfonieorchesters: «Für alle Kunstformen wird es nach der Krise ein grosses Nachholbedürfnis geben.»