Ertan Wittwer setzt als Unternehmer auf die Karte Selbstoptimierung und gründet Start-ups in Serie. Sein erstes, Bestsmile, hat er 2018 eröffnet. Letztes Jahr hat er die inzwischen 36 Filialen in Schweizer Innenstädten an die Migros verkauft. Der Preis wurde nicht kommuniziert, 100 Millionen Franken kursieren als Schätzung. Sein zweites sogenanntes Medical Start-up ist Hair & Skin und auf Haartransplantationen spezialisiert. 2020 gestartet, ist das Unternehmen auf 150 Mitarbeiter und 15 Standorte in der Schweiz angewachsen und will nun ins Ausland expandieren. Nummer drei in Wittwers Kollektion ist Better View mit Fokus Augenlasern. Vor ein paar Monaten lanciert, gibt es davon inzwischen drei Standorte, drei weitere stehen vor der Eröffnung.

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Dieses Jahr geht er mit Care an den Start. Zusammen mit Marcel Kubli, vormals bei Digitec und VIU und seit Bestsmile Wittwers Kompagnon, und Ion Haab als Geschäftsführer hat er am 23. Januar die erste Care-Filiale eröffnet: einen Pop-up am Bahnhofplatz 1 in Zürich. Das Angebot: Selbstoptimierung auf Basis von Blutwerten. Als eine vom Kanton zugelassene Arztpraxis bietet Care Blutentnahmen zwecks Laboranalyse. Aufgrund der individuellen Blutwerte wird dann mit Tipps, Injektionen und Infusionen – auf Designliegen und in lila Licht – optimiert und vorgekehrt, was geht. Regelmässige Besprechungen sowie Tracking per App gehören ebenfalls ins Care-Paket. Es kostet zwischen 1200 und 5500 Franken im Jahr.

Als Startkapital reichte laut Wittwer «ein niedriger siebenstelliger Betrag». Dass Neo-Bayern-Goalie und Ex-Bestsmile-Face Yann Sommer beteiligt sei, kommentiert Wittwer nicht, sagt aber, dass es nicht mehr schwierig sei, für seine Ideen Geldgeber zu finden. Mit dieser Zuversicht gleist er gerade die nächste Finanzierungsrunde für Care auf. Nicht für Standorte in Bern und Basel, «für die Schweiz sind wir der Zeit etwas voraus», sondern in New York.

Iris Kuhn Spogat
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