Girard-Perregaux, aka GP, ist eine Marke für Connaisseurs: anspruchsvoll und zurückhaltend. Zu ihr gehören eine eigene Manufaktur, ikonische Designs und – wer die Marke kennt, kennt es – das Tourbillon mit drei Brücken, das GP Constant Escapement, die Casquette.
Die Geschichte von GP reicht bis 1791 zurück und war wechselvoll, insbesondere im 21. Jahrhundert. 2011 übernahm die französische Luxusgruppe Kering 51 Prozent an GP und 2015 den Rest, und das zusammen mit Ulysse Nardin. Gut getan hat das weder Kering noch den beiden Maisons. 2022 entliess Kering ihre Uhrendivision nach jahrelangem Krebsgang – und gemäss Branchengeflüster einer Milliarde Franken Verlust – in die Unabhängigkeit via Management Buy-out an die Führungsriege unter CEO Patrick Pruniaux. Dieser hat für GP jüngst einen neuen Hoffnungsträger engagiert: Marc Michel-Amadry, seit 1996 in der Branche, erst bei TAG Heuer, dann bei Ebel und zuletzt fast acht Jahre lang Chief Commercial Officer von IWC Schaffhausen.
Bei seinem ersten grossen Auftritt Anfang März in New York machte Michel-Amadry keinen Hehl daraus, dass er eine herkulische Aufgabe übernommen hat: «Wir haben ein reiches Erbe und eine reiche Vergangenheit, aber wir müssen eine Vision entwickeln.» Keine Vision? Ups.
An diesem Anlass sagte er auch, dass die Zukunft von GP nicht darin bestehen könne, aus der Vergangenheit Kapital zu schlagen. Die am Mittwoch vorgestellte Deep Diver kommt allerdings genau von dort: Sie ist ein Remake der Deep Diver von 1969, damals mit dem patentierten mechanischen Automatikwerk Gyromatic. Sie wurde nur gerade während zweier Jahre hergestellt.
Indes: Die Deep Diver war 1969 cool ist es auch 2025. Die markanten Merkmale sind eine 14-Facetten-Lünette, ein charakterstarkes Zifferblatt, ein Gehäuse mit besonderer Geometrie und dann natürlich die Doppelkrone, wobei die obere die innere Drehlünette der Taucheruhr steuert und die untere Zeit und Datum.
Das Heutige an der Neuauflage, die in Zusammenarbeit mit Bamford entstanden ist, sind das Gehäuse aus Titan (es hat einen Durchmesser von 40,3 Millimetern), die knallorange Farbe des Zifferblatts und das bewährte Automatikwerk GP03300 mit einer Gangreserve von 46 Stunden. Die Deep Diver erscheint in limitierter Auflage von 350 Stück und wird mit zwei Kautschukbändern geliefert, einem blauen und einem orangen. Die Uhr kostet 14’500 Franken.