Am Sonntag beginnt die neue, fünfte Ausgabe der LVMH Watch Week. Der französische Luxuskonzern zeigt in Miami die Neuheiten von sechs Marken: Hublot, TAG Heuer, Zenith, Bulgari, Daniel Roth und Gérald Genta. Damit ist die Hausmesse des weltgrössten Luxuskonzerns, der im Uhrengeschäft ein noch eher kleiner Fisch ist, so gross wie nie.

LVMH-Mastermind Bernard Arnault schickt gleich zwei seiner Söhne – eben erst hat er sie für den Verwaltungsrat des Konzerns vorgeschlagen – nach Miami. Da ist Frédéric Arnault, der ehemalige Chef von TAG Heuer, jetzt Leiter der ganzen Uhrendivision, die TAG Heuer, Hublot und Zenith umfasst. Und da ist Jean Arnault, Chef von Louis Vuitton Watches und treibende Kraft hinter der Renaissance von Daniel Roth.

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Die Präsenz der beiden Arnaults und die neue Grösse der Messe zeigen es: LVMH hat die Ambitionen und den Ehrgeiz, auch im Uhrengeschäft zur Spitze zu gehören. Dort ist sie bislang hinter Rolex, Richemont und der Swatch Group die Nummer vier.

Dior legt Entwürfe von Hedi Slimane neu auf

Doch da ist noch mehr, das für eine Uhrenoffensive der Franzosen spricht. Denn demnächst lanciert die LVMH-Megamarke Dior – geführt notabene von der einzigen Tochter Bernard Arnaults, Delphine – fünf neue Herrenuhren. Die sogenannten Chiffre-Rouge-Modelle dürften bei Dior eine neue Ära der Uhrmacherei einläuten. Denn sie sind, im Gegensatz zu den Modeuhren, welche die Marke bislang für Damen auf den Markt gebracht hat, uhrmacherisch ambitioniert und preislich in einer Liga angesiedelt, die bei rund 7500 Franken beginnt.

Rote Sekunde, rote Krone bei vier Uhr: Die Chiffre Noir von Dior.

Rote Sekunde, rote Krone bei vier Uhr: Die Chiffre Noir von Dior.

Quelle: ZVG

Bereits 2004 brachte Hedi Slimane, damals Chef über die Herrenkollektionen von Dior, eine Chiffre Rouge auf den Markt. Die Modellreihe wurde – vorab mit limitierten Editionen – bis vor rund zehn Jahren einigermassen gepflegt und erneuert, verschwand dann aber vor der Bildfläche. Und kommt jetzt mit einigem Tamtam zurück.

«Ich verstehe nicht, warum die Kollektion überhaupt eingestellt wurde», sagt die in der Schweiz lebende Uhren-Influencerin Eleonor Picciotto gegenüber dem Magazin «GQ». «Die Chiffre Rouge verkörpert eine Ära des Stils, der Eleganz und der Diskretion, in der Uhren der Vision wegen entwickelt wurden – und nicht nur, um eine weitere Uhr herauszubringen.»

«Die Chiffre Noir von Dior zeigt die Ambitionen von LVMH in der Horlogerie. Und die Fähigkeiten.»

Zenith x Dior: Uhren mit dem legendären El Primero

Insgesamt lanciert Dior über das ganze Jahr verteilt fünf Modelle, die sich optisch alle ziemlich eng am ersten Modell von Slimane orientieren. Inhaltlich aber machen die neuen Chiffre Rouge einen deutlichen Schritt zu mehr uhrmacherischer Substanz: Die Dreizeigerautomaten werden von bewährten Sellita-Werken angetrieben, während in den Chronographen gar das legendäre Werk El Primero von Zenith zum Einsatz kommt. Und die Technik für die zwei Tourbillons kommt direkt aus der konzerneigenen Genfer La Fabrique du Temps, wo Louis Vuitton fabrizieren lässt.

Das zeigt: Teil von Team LVMH zu sein, ist auch in der Horlogerie je länger, desto vorteilhafter.

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