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Finanzlexikon

Basel III

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Definition

Basel III verweist auf die neuesten Vorschriften des Basler Ausschusses der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zur weltweiten Regulierung von Kreditinstituten.

Hintergrund

Im Fokus der Reform von Basel III steht die Zielsetzung eines Ausgleichs zwischen einem soliden Finanzsystem und der Vermeidung einer Kreditklemme sowie der Verringerung der Haftung des Staates bzw. der Steuerzahler. Seit 2013 soll Basel III Zug um Zug die Regeln von Basel II ablösen. Die Realisierung in der EU erfolgte über eine Novellierung der Capital Requirements Directive (CRD), die ab 2014 mit in Kraft trat. In der Schweiz begannen die Umsetzungen ab dem Jahre 2013, hier werden vor allem die Kapitalquoten strenger gefasst. Hinweis: Basel III muss erst ab 2019 voll umgesetzt werden.

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Grund und Inhalt

Basel III wurde auf Grund der Defizite der bisherigen Bankenregulierung konzipiert, die durch die Finanzkrise ab 2008 sichtbar wurden. Die Reformen setzen bei den Themen Eigenkapital, Liquidität, Marktdisziplin sowie Risikomanagement und Aufsicht an. Wobei die Themen Eigenkapitalbasis und Liquiditätsvorschriften wesentlich sind. Das neue Regelwerk soll die Eigenkapitalbestände der Kreditinstitute erhöhen. Ferner soll es den Modus der Errechnung strenger gestalten. Damit steigt die Rate für das Kernkapital (Core Tier 1) von 2 Prozent auf 4,5 Prozent (plus Puffer von 2,5 Prozent) der risikogewichteten Anlagen der Banken. Der Gedanke dahinter: Wenn Banken mehr Eigenkapital halten, können sie dadurch mehr Verluste abfedern. Für die so genannten systemrelevanten Banken, die Grossbanken, sinkt daher die Gefahr, dass sie in Krisenzeiten durch den Staat wieder gerettet werden müssen. Jedoch bei Verlusten über höhere Eigenkapitalbestände werden weiterhin Rettungen notwendig sein. Die „Too big to fail“-Problematik bleibt daher ungelöst. Des Weiteren lehrte die Finanzkrise, dass für das Funktionieren der Banken und der Märkte eine an das Umfeld angepasste Liquidität erforderlich ist. Eine niedrigere Liquidität bringt den Bankensektor in Krisenzeiten schnell in Refinanzierungsnöte. Während der Finanzkrise mussten Zentralbanken weltweit mit liquiditätszuführenden Aktivitäten helfen. Daher sollen Banken mit Basel III kurzfristig hinreichend Liquidität halten, um die Barabflüsse über bestimmte Fristigkeiten ausgleichen zu können.