1. Home
  2. Management-Buy-out

Finanzlexikon

Management-Buy-out

Teilen

Merken

Drucken

Kommentare

Artikel teilen

Definition

Der betriebswirtschaftliche Begriff Management-Buy-out (MBO) beschreibt eine Firmenübernahme, bei der die Geschäftsführer ihr Unternehmen, für das sie arbeiten, von den bisherigen Eigentümern übernehmen und so die Mehrheit des Kapitals erwerben.

Hintergrund

Bei einer solchen Übernahme kann es sich um das gesamte Unternehmen oder eines ausgegliederten Unternehmensteils handeln. Meist erfolgt ein Management-Buy-out mittels Private-Equity-Investoren, im Zuge von Unternehmensumstrukturierungen oder aufgrund einer Nachfolgeregelung. Der Grund kann aber auch ein notleidendes Unternehmen sein, das von dem bisherigen Eigentümer nicht mehr finanziert wird. Dies nennt man Sanierungs-MBO. Wird für die Finanzierung hauptsächlich Fremdkapital eingesetzt, wird von einem Leveraged-Management-Buy-out gesprochen. In den wenigsten Fällen werden Management-Buy-outs mit dem Privatvermögen der Akteure bestritten, sondern meist zu einem Löwenanteil durch Finanzinvestoren (Eigenkapitalanteil) und Banken (Fremdkapitalanteil).

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Bewertung

Bei einer börsennotierten AG wird häufig eine Reprivatisierung (Privatisierungs-MBO) angestrebt. Ein Management-Buy-out ist vor allem eine beliebte Methode, um Unternehmensnachfolgen zu regeln. Sind keine Erben vorhanden, übergeben Alteigentümer ihr Unternehmen meist an bekannte oder befreundete Personen und bieten es oft dem eigenen Geschäftsführer zum Kauf an. Ausserdem kann man sich die Unternehmenspräsentation oder teure Dienste eines M&A-Unternehmens sparen, da die Daten bzw. Unterlagen im Wesentlichen bekannt sind. Kämen Kandidaten der Konkurrenz in Betracht, würden zudem vertrauliche Daten preisgegeben. Die Problemzonen bei einem Management-Buy-out: Der Seitenwechsel vom Management zum Eigentümer gelingt nicht in jedem Fall. Wenn das Management als Käufer infrage kommt, entstehen immer gewisse Interessenskonflikte. Denn es verfügt über viel Insiderwissen und könnte so den Eigentümer übervorteilen. Das heisst, der Wert und die Perspektiven eines Unternehmens könnten bei den Verhandlungen zu niedrig angesetzt werden.