Auch die Schweizer Online-Trading-Plattform Swissquote hat die Folgen von Gamestop zu spüren bekommen. «Ja, wir trafen Massnahmen», sagte CEO Marc Bürki in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Ausgabe vom Mittwoch).

Diese Massnahmen hätten jedoch dem Schutz der Kunden und nicht dem des eigenen Geschäfts gedient, betonte er. Konkret seien wegen der extremen Volatilität des Gamestop-Aktienkurses die Margenanforderungen beim Kauf von Optionen auf die Aktien erhöht worden.

Dies sei der Betrag, den Anleger bei gehebelten Transaktionen als Sicherheit hinterlegen müssten. «Sonst hätte den Käufern der Optionen in diesem volatilen Umfeld schnell ein Totalverlust des Investments gedroht.»

Gamestop ist für Bürki kein Einzelfall

Bürki geht davon aus, dass sich solche Fälle wiederholen werden. «Wir haben deshalb die Margenanforderungen für sämtliche Nebenwerte zum Schutz der Kunden erhöht.» Es handle sich um Aktien von Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung und einem tieferen Handelsvolumen.

Für den CEO zeigt der Fall Gamestop auch «die Grenzen des Geschäftsmodells der Gratisbroker; auf, das in Europa rechtlich ohnehin nicht möglich sei.

Er rät zudem beim Lesen von Diskussionen auf Plattformen wie Reddit zur Vorsicht: «Bei all den zirkulierenden Falschinformationen ist es wichtig für Anleger, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn man langfristig investiert, sollte man das Geschäft der betreffenden Firma gut verstehen.»

(awp/mbü)