Auf der Suche nach dem geeigneten Wohnobjekt stehen Kaufinteressenten immer mehr Internetplattformen zur Verfügung. Neubauten und bestehende Objekte lassen sich anhand von Preis, Standort und weiteren Kriterien filtern und auswählen. Ganz anders sieht es bei kommerziellen Liegenschaften wie Büros, Ladenflächen oder Gewerberäumen aus. Bisher hat sich kein Internetportal auf diesen Bereich fokussiert.

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Dabei ist dieser Immobilienmarkt genauso attraktiv wie jener der Wohnobjekte. Laut Schätzungen der Beratungsfirma Wüest & Partner beträgt das Transaktionsvolumen von Geschäftsimmobilien ein Drittel des gesamten Immobilienhandels in der Schweiz. Auch im Renditevergleich steht das kommerzielle Segment in nichts zurück. Handel und Industrie brachten es in den vergangenen zehn Jahren auf über 7 Prozent Rendite pro Jahr, Büros auf 5,8 Prozent und damit auf etwa gleich viel wie Wohnobjekte.

Nun haben der Informatiker Daniel Bernhard und der Zuger Treuhänder Mario Scholz die Initiative ergriffen. Ende September geht ihre Plattform Aclado online. Schon ab dem 6. September können Verkäufer und Vermieter ihre Angebote aufschalten. «Bei Gewerbeliegenschaften sind ganz andere Eigenschaften gefragt als bei Wohnimmobilien», sagt Bernhard. Aclado unterscheidet sieben Kategorien wie Büro, Lager, Verkaufsflächen, bietet jedoch keine Wohnobjekte oder Hotels an. Zu mieten oder kaufen sind ganze Gebäudekomplexe oder nur Teilflächen, wobei die Anbieter für das gleiche Objekt jeweils nur ein Inserat zahlen müssen. Nebst dem Standort können die Benutzer auch nach verschiedenen Eigenschaften suchen, etwa Kosten, Erschliessung oder Infrastruktur.

Im Gegensatz zum weiterhin ausgetrockneten Wohnungsmarkt dürfte jener der Gewerbeimmobilien in den kommenden Jahren zunehmend unter Druck geraten. Bei Büros wie Verkaufsflächen zeichnet sich gemäss diversen Immobilienexperten ein Angebotsüberhang in Zentrumslagen ab. Grosse Firmen konzentrieren ihre bisher zerstreuten Einheiten in neuen Gebäuden an der Peripherie. Einzig an Toplagen kann sich der Detailhandel gegenüber Einkaufszentren und dem grenznahen Einkaufstourismus behaupten. Und zusätzlich setzt der Stellenabbau in der Finanzbranche Büroflächen frei. Dadurch dürften die bisher attraktiven Renditen zunehmend unter Druck geraten.