Die steigenden Zinsen haben bereits markante Spuren an den Obligationenmärkten hinterlassen. Nach Schätzung des Anleihenspezialisten Visual Finance summieren sich die Verluste weltweit seit letztem November auf 4000 Milliarden Dollar. Das sind rund 4 bis 5 Prozent des Marktvolumens. «Die Risiken werden von den Anlegern gerne unterschätzt», stellt Gion Reto Capaul fest. In den letzten Jahren gab es durch die sinkenden Zinsen laufend Kursgewinne. Doch nun habe die Trendwende eingesetzt. Zur steigenden Inflation und zum damit verbundenen Zinsanstieg kämen auch noch die Kreditrisiken verschiedener Industriestaaten, welche die Renditen von Anleihen in die Höhe und damit die Kurse in den Keller trieben, so Capaul. Noch laufe die Korrektur in geordneten Bahnen ab. Und so sei es für Anleger nicht zu spät, ihre Anlagestrategie zu überprüfen. Besonders bei Anleihenfonds sei erhöhte Vorsicht angezeigt. Sinkende Kurse wirkten sich unmittelbar auf deren Wertentwicklung aus. Wurden die mageren Renditen bisher bereits durch die Managementgebühren geschmälert, so könnten die Kursrückgänge nun gar zu Verlusten führen. 

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