Autoaktionäre haben keinen Grund zur Freude. Der Dieselbetrug und die Umweltdebatte zusammen mit dem Wandel der herkömmlichen Autoindustrie in Richtung E-Mobilität bringen reihenweise Kursverluste. Die Autobauer BMW und Daimler sind in zwölf Monaten um 30 Prozent gefallen, Zulieferer des Auto-Sektors wie PWO oder Elring Klinger haben sich kursmässig halbiert oder mehr.

Aber ein zweiter Blick lohnt sich. Denn nicht überall, wo Auto draufsteht, ist nur Auto drin. Beispiel STS. Das Unternehmen aus Hallbergmoos bei München liefert Teile zur Gewichtsreduktion an Hersteller von Lastwagen, landwirtschaftlichen Maschinen sowie von Autos. Mit Produkten wie Plastikteilen oder ganzen Systemen wie etwa Armaturen, Aussen- und Kabinenverkleidung von Lastwagen, Türverkleidungen oder Teppichen für den Innenraum der Fahrzeuge ist das Unternehmen aber von Umbruch des Sektors in Richtung Elektro kaum betroffen.

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Ein Grossauftrag aus dem Bereich der E-Mobilität

Stattdessen bieten die von STS entwickelten Materialien mit einer Gewichtsreduktion von bis zu 30 Prozent grosse Chancen in der Umweltfrage. Denn nicht nur herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor müssen immer leichter werden, sondern auch E-Autos.

Zudem konnte STS in den letzten Monaten wichtige strategische Erfolge aufweisen. Im September kam eine Order eines chinesischen Herstellers von Elektro-SUVs zur Lieferung von Batteriedeckeln. Oder USA. Der Auftrag eines US-Nutzfahrzeugkonzerns zur Lieferung von Fahrerkabinen für Lastwagen im dritten Quartal brachte STS den Einstieg in den US-Markt.

Hoher Auftragsbestand

Mit einem Orderbestand von 1,9 Milliarden Euro bis 2022 sitzt STS auf prall gefüllten Auftragsbüchern. Ist für 2019 ein Umsatz von etwa 400 Millionen Euro zu erwarten und ein Gewinn von rund 1,20 Euro je Aktie, so kündigt Firmenchef Andreas Becker bis 2023 einen Umsatzanstieg auf 500 Millionen Euro an. Die Rohertragsmarge (auf Basis Ebitda) soll dabei von 6 Prozent in 2018 auf 10 Prozent steigen. Ist die Aktie mit einem 7er-KGV auf Basis 2019 schon günstig, so hat STS bei einem geschätzten Gewinn von etwa 3,00 Euro je Aktie in 2023 – 3er-KGV – auf Sicht von etwa drei Jahren das Zeug zum Vervielfacher.

 

STS Group AG

ISIN: DE000A1TNU68

Gewinn je Aktie 2020e: 1,40 €

KGV 2020e: 6,1

Dividende/Rendite 2018e: -/-

EK je Aktie: 13,73 €

EK-Quote: 30,2%

KBV: 0,6

Kurs/Ziel/Stopp: 8,60/14,80/5,80 €

 

Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (DeutschlandÖsterreichSchweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots seit Start im April 2010: +16,7 Prozent p.a. ( DAX: +6,3 Prozent p.a.). Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. Die in diesem Beitrag besprochene Aktie ist Bestandteil eines solchen Anlageprodukts.