Donald Trump (78) soll angeblich noch nie ein Buch gelesen haben. Der US-Präsident mag es kurz und knapp. Vor allem Zahlen versteht er. Grosse Zahlen. Deshalb könnte ihn die aktuelle Prognose des World Travel & Tourism Council durchaus alarmieren – ein Forum der globalen Reisebranche.
Die Warnung: Die USA dürften aus dem Tourismus 12,5 Milliarden Dollar weniger einnehmen als im vergangenen Jahr! Darüber berichtete am Dienstag auch die «New York Times».
Konkret: Brachte der Tourismus den USA im vergangenen Jahr 181 Milliarden Dollar ein, dürften es für das laufende Jahr laut Prognose nur noch knapp 169 Milliarden Dollar sein. Gegenüber dem Höchststand von 2019 mit Einnahmen von 217,4 Milliarden Dollar – also vor der Corona-Pandemie – bedeutet das ein Rückgang von 22,5 Prozent.
Donald Trumps Politik schreckt die internationalen Touristen ab.
Swiss verscherbelt USA-Flüge
Der Grund für amerikanischen Reise-Schock ist Trump höchstpersönlich. Seit seinem Amtsantritt häufen sich Berichte über Touristen und Wissenschaftler, die trotz gültiger Papiere nicht in die USA gelassen werden. Nun hat es sogar eine Schweizerin getroffen, wie Blick am Sonntag publik machte. Aber auch die Strafzölle und der globale Handelskrieg sowie die politischen Äusserungen Trumps schrecken Amerika-Reisende ab. Das zeigen auch die Zahlen.
Die Ankünfte aus Westeuropa in Amerika sanken in den ersten Monaten von 2025 deutlich im Vergleich mit 2024. Und die Schweizer Fluggesellschaft Swiss rechnet ab Spätsommer ebenfalls mit rückläufigen Buchungszahlen wegen Trump und hat deshalb bereits die Preise für USA-Flüge gesenkt.
«Das hat die Leute ängstlich gemacht»
Für die USA besonders ins Gewicht fallen die Reisen aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada. Und die haben gerade gar keine Lust auf Trumps Amerika. «Die Kanadier und Mexikaner reisen aktuell nicht», sagt Julia Simpson, die Präsidentin des World Travel & Tourism Council, gegenüber der «New York Times». Vorwiegend sind sie wegen Trumps Strafzölle sauer, meint Simpson.
Dafür hat der US-Präsident höchstpersönlich gesorgt.
Bei Touristen aus anderen Ländern stehen aber die Einreisebedingungen allgemein im Vordergrund. «Es gibt Bedenken wegen des Visums. Die Touristen fragen sich, ob sie das richtige Visum haben oder versehentlich verhaftet werden könnten.» Ihr Fazit: «Das hat die Leute ängstlich gemacht.»
Besonders bitter für Trump: Seine Vereinigten Staaten von Amerika sind das einzige unter den untersuchten 184 Ländern, für die 2025 ein Rückgang der internationalen Besucher prognostiziert wird.