Vermögende Anleger überdenken ihren Lebensstil: Sollen sie künftig weniger reisen und aufs Land ziehen? Infolge der Corona-Pandemie rechnen laut UBS Investor Watch 75 Prozent mit tiefgreifenden Veränderungen in ihrem Leben. 

Die Folgen der Corona-Krise sind gravierend – am stärksten betroffen von Job- und Einkommensverlusten sind Menschen mit niedrigem Einkommen. Viele haben Zukunftsängste. Die Reichen sind besser dran, könnte man vermuten. Doch die UBS fand in ihrer Befragung wohlhabender Kunden heraus, dass diese ebenso besorgt sind über ihre Zukunft.

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An der Umfrage nahmen 3800 Anleger aus 15 Ländern teil; sie zeigt, dass viele planen, ihren Lebensstil an die neuen Umstände anzupassen. Demzufolge wollen 70 Prozent Geschäftsreisen reduzieren und lieber im Homeoffice arbeiten, um den Weg ins Büro zu vermeiden. Die Hälfte der Befragten will näher zu ihrer Familie und aus dicht besiedelten Städten ziehen. Denn für die allermeisten hat die persönliche Gesundheit oberste Priorität.

Geldsorgen der Reichen

Erstaunlich ist – und das dürfte die UBS ganz besonders interessieren –, dass zwei Drittel der wohlhabenden Investoren ihr Verhältnis zu Geld überdenken. Etwa die Hälfte der Befragten ist sogar besorgt, ob sie im Falle einer erneuten Pandemie noch genügend Ersparnisse haben, ob sie ihren Erben noch genug Geld hinterlassen können oder ob sie wieder arbeiten müssen, um die Verluste in der Pensionskasse auszugleichen. Letzteres treibt vor allem die reichen Millennials um.

Besonders verängstigt sind die Investoren in den USA: Mehr als 80 Prozent rechnen damit, dass sich das öffentliche Leben dauerhaft verändern wird. Selbst die reichen Amerikaner spüren die Krise etwas im Portemonnaie, vor allem bei der Altersvorsorge.

Noch besorgter sind Anleger in Lateinamerika. Aber auch in Europa haben fast drei Viertel der Vermögenden Zukunftssorgen; etwas geringer ist der Anteil in Asien.

Schweizer Anleger sind unbesorgt

Anleger in der Schweiz hingegen sind vergleichweise sorgenfrei. Nur rund die Hälfte der Befragten erwartet, dass sich ihre Lebensweise auf Dauer verändere. Dass die Krise ihre Finanzen in Mitleidenschaft gezogen habe, sagen nur geringe 11 Prozent der hiesigen Reichen.

(mlo)