Der Schweizer Aktienmarkt hat eine weitere schwache Woche mit tiefroten Kursen beendet. Die neuesten Daten zur Teuerung in den USA haben ein noch schlechteres Bild gezeichnet als befürchtet und die Investoren weltweit zur Flucht aus den Aktien getrieben. Die Konsumentenpreise sind demnach gegenüber dem Vormonat nochmals angestiegen, womit die Jahresteuerung auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren geklettert ist. Verschiedene Beobachter hatten zwar vor einer negativen Überraschung gewarnt, wurden aber dennoch auf dem falschen Fuss erwischt.

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Der Fahrplan der EZB läutet das Ende des Negativzinsregimes der SNB ein – mit einschneidenden Folgen für alle im Land

In Kommentaren wurde darauf hingewiesen, dass die US-Notenbank die Inflation offenbar nicht im Griff habe und deshalb bald zu einem Zinsschritt von 0,75 Prozent statt der erwarteten 0,50 Prozent gezwungen werden könnte. Der Rat von Oddo BHF an die Investoren lautete deshalb mit Blick auf die Fed-Sitzung der kommenden Woche: «Bleiben Sie angeschnallt!»

Der Swiss Market Index (SMI) gab 2,10 Prozent auf 11'085 Punkte nach. Im Wochenvergleich resultierte ein Minus von 3,9 Prozent, es ist das siebte in den vergangenen acht Wochen. Das Jahrestief vom März ist nur noch gut 200 Punkte entfernt.

Credit-Suisse-Aktie steht erneut massiv unter Druck

An anderen Börsenplätzen waren die Verluste noch markanter. Der Weltleitindex Dow Jones stand zum Zeitpunkt der Börsenschliessung in Europa rund 2,5 Prozent tiefer, der Technologie-Index gar über 3 Prozent. Knapp über 3 Prozent verlor auch der deutsche Leitindex DAX in Frankfurt.

Erneut massiv unter Druck standen am Berichtstag Credit Suisse (-5,7 Prozent). Der US-Finanzkonzern State Street hat gestern Abend Gerüchte über eine angepeilte Übernahme der Schweizer Bank zurückgewiesen. Diese hatten am Mittwoch die Papiere der CS trotz Gewinnwarnung in die Höhe getrieben. Bereits am Donnerstag büssten sie dann aber wieder über 5 Prozent ein.

Dahinter gaben Holcim (-4,9 Prozent) und Straumann (-5,7 Prozent) am meisten nach. Über 4 Prozent fielen noch Partners Group, Temenos und Logitech zurück, zwischen 3 und 4 Prozent beliefen sich die Abgaben etwa in Sika, Alcon, Richemont oder UBS.

Die für den Gesamtmarkt wichtigeren Schwergewichte Nestlé (-0,4 Prozent), Roche (-1,3 Prozent) und Novartis (-1,7 Prozent) bewahrten den SMI vor einem zumindest vorübergehenden Fall unter 11'000 Punkte.

tim/AWP