Die eigenen vier Wände - das ist mehr als nur ein Traum. Wohneigentum zu erwerben, ist trotz gestiegener Preise auch finanziell noch immer eine Überlegung wert: Die Hypothekarzinsen verharren auf einem Rekordtief, und die auf 1,25 Prozent herunterkorrigierte Mindestverzinsung der Pensionskassenvermögen macht die Finanzierung aus der zweiten Säule noch verlockender.

«Marktanspannung» in den Gemeinden

Die Frage ist nur, wo man am besten eine Eigentumswohnung erwirbt. Die Experten der Immobilienberatungsfirma Wüest & Partner haben für BILANZ deshalb die «Marktanspannung» in den Gemeinden gemessen, also das Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

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Als Basis für die Berechnungen dienen die Verkaufsinserate sowie die online bei Homegate, Comparis und ImmoScout24 geschalteten Suchabos. Der Datensatz wurde von der Plattform Realmatch360 aufbereitet und umfasst total 13'000 Suchabos und rund 3500 Inserate für Eigentumswohnungen mit vier und mehr Zimmern in den Agglomerationen von Bern, Zürich und Basel.

Zahlungsbereitschaft und tatsächliche Preise

Anhand der Suchabos kann man weiter auch die Zahlungsbereitschaft der Wohnungssucher ableiten, anhand der Inserate die tatsächlichen Preise. Gemeinden, in denen die Zahlungsbereitschaft höher ist als die Preise, erscheinen tendenziell attraktiv.

Die Differenz kann aber auch ein Indiz sein für die unterschiedlichen Vorstellungen von Käufern und Verkäufern: Erstere wären bereit, für eine qualitativ hochstehende Wohnung an einer bestimmten Lage einen hohen Preis zu zahlen, doch die in den Inseraten angepriesenen Objekte entsprechen nicht ihren Wünschen.

Gemeinden mit den grössten Differenzen

Das Ergebnis der Auswertung zeigt: In einigen Gemeinden sind die Durchschnittspreise (Median) für eine Wohnung mit vier Zimmer klar höher als die durchschnittliche Summe (Median), welche die potenziellen Käufer zu zahlen bereit sind. Die grösste Differenzen für Gemeinden, wo mehr als drei Verkaufsinserate vorliegen, findet man in den Grossregionen Bern, Zürich respektive Basel in Oberhofen am Thunersee (-42 Prozent), in Erlenbach am Zürichsee (-45 Prozent) und im Baselbieter Füllinsdorf (-50 Prozent).

Umgekehrt ist in vielen Gemeinden in den drei genannten Grossregionen die Zahlungsbereitschaft der Wohnungssucher klar höher als die Preise, welche die Wohnungsverkäufer einfordern. Die grössten Differenzen findet man in Wohlen bei Bern (+75 Prozent), Schönenberg ZH (+147 Prozent) und Wölflinswil AG (+49 Prozent).

Die grössten Neubauprojekte

Für die Regionen Bern, Zürich und Basel zeigen wir in den Karten auch die grössten Neubauprojekte für Eigentumswohnungen. Insgesamt sind derzeit in den drei Regionen rund 3300 Eigentumswohnungen im Bau. Das mag nach viel klingen, es ist aber deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Das Minus beträgt in Bern rund 20 und in Zürich gar gut 30 Prozent. Nur im Raum Basel hat die Zahl der im Bau befindlichen Eigentumswohnungen um 10 Prozent zugenommen.

Angesichts des steigenden Angebots ist es nicht verwunderlich, dass Wüest & Partner für 2016 in der Nordwestschweiz einen Preisrückgang von 1,5 Prozent prognostiziert. In Zürich und Bern hingegen sollen die Preise im kommenden Jahr um 0,6 respektive 0,2 Prozent steigen.

Was die attraktivsten Gemeinden in den Grossagglomerationen von Bern, Zürich und Basel sind, zeigt der Immobilienkompass 2016 in der neuen «BILANZ», ab Freitag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.