Der Austritt aus der Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) erfolge mit sofortiger Wirkung, teilte der Konzern am Montagabend mit. Die Swiss Re bleibe jedoch ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unverändert verpflichtet, betonte die Gesellschaft. Gründe für den Austritt nannte sie nicht. Swiss Re war Gründungsmitglied der Net-Zero Insurance Alliance (NZIA), die 2021 auf dem G20-Klimagipfel in Venedig ins Leben gerufen wurde.

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Im April gab der deutsche Rückversicherungsriese Hannover Rück (HZ Insurance berichtete: Jetzt tritt auch die Hannover Re aus der NZIA aus) bekannt, dass er sich nach reiflicher Überlegung für den Austritt aus der NZIA entschieden hat und ist damit der dritte prominente Rückversicherer, der die von den Vereinten Nationen gegründete Allianz in weniger als einem Monat verlässt.

Die Uno-Nachhaltigkeitsinitiative stellt aus kartelltheoretischer Sicht ein Risiko dar

Während die Hannover Rück keine detaillierten Gründe für ihren Austritt aus der NZIA nannte, hatte die Münchener Rück (HZ Insurance berichtete Munich Re beendet Mitgliedschaft in der Net-Zero Insurance Alliance) zuvor kartellrechtliche Bedenken als Einschränkung ihrer Dekarbonisierungsziele hervorgehoben, als sie ihren Austritt aus der Allianz ankündigte, während die Zürich (HZ Insurance berichtete Auch Zurich Insurance tritt aus Klima-Allianz aus) in ihrer Ankündigung den Wunsch äusserte, ihre Ressourcen auf die Unterstützung ihrer Kunden bei deren Umstellung zu konzentrieren.

Im Jahr 2023 scheinen sich die Austritte aus der NZIA zu beschleunigen, da grosse Namen aus der Versicherungs- und Rückversicherungsbranche die Allianz verlassen. Einige begründen dies mit der Sorge, dass es zu kartellrechtlichen Problemen kommen könnte, wenn der Markt seine Netto-Null-Agenda vorantreibt, und zwar angesichts der US-amerikanischen Gesetzgeber, die in letzter Zeit einige ESG-Initiativen zurückgedrängt haben.

Wie Reinsurance News letzte Woche berichteten, hat der Druck auf die NZIA-Mitglieder zugenommen. Ein Konsortium republikanischer Generalstaatsanwälte schrieb an die Versicherer der Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) und äusserte Bedenken hinsichtlich der Rechtmässigkeit ihrer Zusagen, mit anderen Versicherern und Vermögensbesitzern zusammenzuarbeiten, um «eine aktivistische Klima-Agenda voranzutreiben».

Auf der Mitgliederliste der NZIA stehen allerdings weiter grosse Versicherer, darunter die deutsche Allianz, die französische Axa oder die italienische Generali.