Der Wettbewerb um Talente ist das wichtigste Thema, mit dem sich Schweizer Arbeitgeber im Jahr 2023 konfrontiert sehen. 85 Prozent der Unternehmen geben dies als einen Faktor an, der ihre Benefitsstrategie beeinflusst. Dennoch sind nur zwei Fünftel der Unternehmen (42 Prozent) der Meinung, dass sich ihr derzeitiger Benefitsplan effektiv oder sehr effektiv darauf auswirkt, wichtige Talente zu gewinnen und zu halten. Das geht aus den Schweizer Ergebnissen der globalen Umfrage «Benefits Trends 2023» von WTW hervor.

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Mit ihrem derzeitigen Angebot an Benefits scheinen Schweizer Arbeitgeber am meisten damit zu kämpfen, das Engagement und die Beteiligung der Mitarbeitenden an ihrem Benefitsspaket über das ganze Jahr hinweg zu maximieren, denn nur 16 Prozent stufen sich in diesem Bereich als effektiv ein.

Sorge um steigende Kosten

Obwohl viele Arbeitgeber an ihrer eigenen Strategie zweifeln, erkennen sie die Bedeutung eines Benefitsangebots, das auf die Bedürfnisse ihrer Belegschaft abgestimmt ist. Für mehr als die Hälfte der Unternehmen (61 Prozent) besteht ein Hauptschwerpunkt darin, sicherzustellen, dass die Benefitspläne den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht werden. Dies bei zunehmender Sorge um steigende Kosten, die nun, obwohl sie 2021 noch nicht einmal unter den vier wichtigsten Themen waren, der drittwichtigste Einflussfaktor auf die Benefitsstrategie sind.

Ein Drittel der Arbeitgeber (32 Prozent) rechnet mit einer anhaltend höheren Inflation, während 37 Prozent Auswirkungen der geschwächten wirtschaftlichen Lage und des aktuellen Geschäftsumfelds erwarten. Es könnte sich als Herausforderung erweisen, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Budgetbeschränkungen zu finden.

Massnahmen zur Verbesserung der Vertragsbedingungen

Um Kosten zu sparen, konzentrieren sich zwei von fünf Arbeitgebern (43 Prozent) auf die Plankosten ihrer Benefits, wobei fast die Hälfte der Arbeitgeber (46 Prozent) Massnahmen ergriffen hat, um die Vertragsbedingungen ihrer Anbieter zu verbessern, während 64 Prozent planen, dies zu tun.

Für einige Arbeitgeber besteht als Reaktion auf die steigenden Kosten die einzige Möglichkeit darin, die Zahl der angebotenen Benefits zu reduzieren. 6 Prozent der Arbeitgeber haben sich dafür entschieden, ihr Benefitsprogramm insgesamt zu verkleinern, während 10 Prozent dies planen. Auf der anderen Seite planen 42 Prozent der Unternehmen in der Schweiz, zusätzliche Mittel zur Finanzierung der Benefitsprogramme zu beschaffen.

Den hohen Anforderungen gerecht werden

Reto Ebnöther, Head of Health and Benefits bei WTW Schweiz, sagt: «Obwohl Schweizer Unternehmen weniger von der Inflation betroffen sind als andere Märkte, steigen die Kosten und die Budgets der Arbeitgeber bleiben knapp.» 

In einem schwierigen Arbeitsmarkt, der durch den Wettbewerb um Talente bestimmt wird, müsse eine Reduzierung des Gesamtumfangs der Benefitspakete sorgfältig abgewogen werden, so Ebnöther. In der Zwischenzeit seien die Arbeitgeber gezwungen, die Effizienz zu steigern und die internen Abläufe zu optimieren, um den hohen Anforderungen der heutigen Arbeitskräfte gerecht zu werden. 

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«Dies ist eine besondere Herausforderung, wenn die Arbeitnehmer das ganze Jahr über auf mehr finanziellen Schutz und Unterstützung bei ihren Benefits drängen. Die Arbeitgeber müssen handeln.»