Längerfristig sei eine politische Debatte über den Umfang und die kontinuierliche Erweiterung des Leistungskatalogs der Grundversicherung unerlässlich, schreibt der Krankenkassenverband Curafutura in einer Mitteilung. 

«Die Zeit der Diagnose ist vorbei, jetzt muss die Systemtherapie folgen», sagte Curafutura-Präsident Konrad Graber am Jahresmediengespräch. Die wirksamen Massnahmen seien bekannt:

  1. Einheitliche Finanzierung EFAS.
  2. Revision des Arzttarifs.
  3. Vermehrte Verwendung von Generika.
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Curafutura fordert die Politik auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und diese drei Reformen, die zusammen ein Sparpotenzial von mehreren Milliarden Franken darstellen, rasch umzusetzen. Längerfristig sei eine Debatte über den Umfang des Leistungskatalogs der Grundversicherung notwendig, da dieser seit Inkrafttreten des KVG stetig ausgeweitet wurde. Das sei stark kostentreibend.

«Kostenentwicklung ist besorgniserregend»

«Die Kostenentwicklung in der Grundversicherung ist derzeit besorgniserregend», sagte Curafutura-Dirertor Pius Zängerle. Praktisch alle Kostengruppen weisen in den letzten zwölf Monaten einen markanten Anstieg auf.

Curafutura fordert die Politik auf, angesichts dieser Entwicklung zu handeln und die drei grossen Reformen des Gesundheitssystems prioritär umzusetzen.

Hohes Sparpotenzial der drei Reformen

Zunächst habe das Parlament die Gelegenheit, die Reform der einheitlichen Finanzierung von ambulant und stationär EFAS bis Ende 2023 zu verabschieden, so Curafutra. EFAS werde seit 14 Jahren diskutiert und hat ein geschätztes Sparpotenzial von 1 bis 3 Milliarden Franken.

Zudem habe der Bundesrat die Kompetenz, die neuen ambulanten Arzttarife zu genehmigen und somit den Tarmed zu ersetzen. Das Gesuch um Genehmigung des Tardoc wird dem Bundesrat bis Ende 2023 eingereicht. Der neue Tarif ermögliche in den ersten drei Jahren eine Kostendämpfung in Höhe von 600 Millionen Franken.

Schliesslich fordert Curafutura den Bundesrat und das Eidgenössische Departement des Innern auf, die Revision der Vertriebsmargen für Medikamente per 1. Januar 2024 in Kraft zu setzen. Das aktuelle System schaffe Anreize für Ärzte und Apotheker, Originalmedikamente anstelle von günstigeren Generika abzugeben.

Ständig neue Leistungen in der Grundversicherung

«Neben diesen drei Reformen, die rasch beschlossen werden können, wird längerfristig auch eine Diskussion über den Leistungskatalog der Grundversicherung notwendig sein», sagte Andreas Schönenberger, CEO von Sanitas und Curafutura-Vorstandsmitglied.

«Es kann nicht sein, dass die Politik ständig neue Leistungen bestellt und sich danach über die Mehrkosten beklagt.»

Curafutura vertritt die Versicherer CSS Versicherung, Helsana, Sanitas und KPT.

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(pm/hzi/gku)