Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Versicherungsaufsicht Eiopa haben vor einer wachsenden Lücke beim Versicherungsschutz gegen Schäden aus dem Klimawandel gewarnt. Aktuell sind nur etwa ein Viertel der klimabedingten Katastrophenschäden in der EU versichert, in manchen Ländern sogar weniger als 5 Prozent, wie aus einem am Montag veröffentlichten gemeinsamen Diskussionspapier hervorgeht. Deutschland zählt zu den Staaten mit einem Anteil von 35 bis unter 50 Prozent.

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«Wir müssen die Inanspruchnahme von Klimakatastrophenversicherungen erhöhen, um die wachsenden Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die Wirtschaft und das Finanzsystem zu begrenzen», sagte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos.

Menschen unterschätzen die Kosten klimabedingter Schäden

Der geringe Versicherungsschutz liegt den Angaben zufolge zum Teil daran, dass viele Menschen die Kosten klimabedingter Schäden unterschätzten. Manche scheuten auch Versicherungen und verliessen sich lieber auf staatliche Unterstützung.

Da Naturkatastrophen und häufiger und auch schwerwiegender werden würden, dürften die Versicherungskosten steigen. Einige Versicherer könnten die Risikoabdeckung verringern oder bestimmte Arten von Versicherungen gegen Naturkatastrophen nicht mehr anbieten.

Das würde die Versicherungslücke weiter vergrössern, warnten EZB und Eiopa. Es müssten daher geeignete Lösungen gefunden werden, sagte Eiopa-Chefin Petra Hielkema. Ansätze könnten die Ausgabe von Katastrophen-Anleihen und öffentliche-private Partnerschaften sein.

(awp/hzi/gku)