Versicherungen – ob für Gesundheit, Eigentum oder das Leben selbst – spiegeln die Vielfalt und Einzigartigkeit individueller Bedürfnisse wider. Die richtige Wahl kann nur getroffen werden, wenn man sich eingehend mit den verfügbaren Optionen auseinandersetzt. Der Swiss Insurance Monitor 2023 zeigt, dass sich rund 25% der über 1’000 Teilnehmenden in den letzten 12 Monaten mit ihren persönlichen Versicherungsbedürfnissen befasst und sich über neue oder alternative Versicherungen informiert haben. Die Informationssuche zu Versicherungsangeboten erfolgt in der Regel über Online-Kanäle wie Vergleichsportale oder Webseiten von Versicherungen.

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Autor: 
Immo Hütte, FinanceScout24, Schweizer Plattform für den Vergleich und Abschluss von Finanz- und Versicherungsprodukten

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Kanäle, über die sich die Befragten des Swiss Insurance Monitor 2023 in den letzten zwölf Monaten über neue oder alternative Versicherungen informiert haben (Mehrfachnennungen möglich).

Quelle: ZVG

Trend zur digitalen Infosuche verstärkt sich

Das Internet hat sich als Informationsquelle für Versicherungsangebote fest etabliert, wobei insbesondere Online-Vergleichsportale in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen haben. Diese Plattformen werden von 61% der Befragten genutzt (+5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr), gefolgt von den Websites der Versicherungsunternehmen mit 55%. Der direkte Dialog mit Kundenberaterinnen und -beratern sowie das Gespräch im Angehörigen- und Freundeskreis über Versicherungsthemen verliert in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung. So sind laut Studie Familie und Freunde nur für 35% der Befragten die erste Informationsquelle über Versicherungen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zum einen ist die Online-Recherche – sei es auf Vergleichsportalen oder auf den Webseiten der Versicherer – im Vergleich zum Austausch mit Angehörigen über Versicherungsthemen bequem und zeitunabhängig. Zum anderen geniessen Online-Vergleichsportale grosses Vertrauen: Knapp die Hälfte der Befragten nimmt Vergleichsportale als unabhängige Unternehmen wahr. 43% der Befragten glauben zudem, dass Vergleichsportale im Interesse der Kundinnen handeln. In Bezug auf die Kundenberater glaubt rund ein Drittel der Befragten, dass diese im Interesse der Kundinnen und Kunden handeln, während ein weiteres Drittel annimmt, dass sie für beide Seiten gleichberechtigt agieren.

Versicherte zeigen sich bei Prämienänderungen besonders preissensibel

Bei der Überlegung, die Versicherung zu wechseln oder eine neue Police abzuschliessen, spielt neben einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis auch der Ruf einer Versicherung in der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle. So werden Versicherungen vor allem bei bekannteren Marken abgeschlossen, aber nur jeder fünfte Befragte ist bereit, für bekanntere Marken auch eine höhere Prämie zu bezahlen. Generell zeigen sich die Befragten eher preissensibel: So denkt ein Drittel der Befragten bei einer Prämienerhöhung von bis zu 10% über einen Wechsel der Sachversicherung nach, bei einer Prämienerhöhung von 11% bis 20% ist es bereits fast jeder Zweite. Bei den Krankenversicherungen liegt dieser Anteil insgesamt noch höher. Mit stärkeren Prämienerhöhungen dürfte also auch die Wechselbereitschaft steigen, was sich u.a. indirekt auch in einer stärkeren Nutzung von Online-Vergleichsportalen widerspiegelt. Dies überrascht nicht: Die Mehrheit der Befragten verbindet mit Online-Vergleichsportalen einen günstigeren Preis, wobei rund ein Drittel der Befragten hier das beste Preis-Leistungs-Verhältnis erwartet. Ein weiteres Drittel der Befragten erwartet grundsätzlich gleiche Prämienpreise auf allen Kanälen. Der Vergleich von Preis und Leistung von Versicherungsangeboten bietet über digitale wie klassische Kanäle ein grosses Sparpotenzial, mit welchem Schweizerinnen und Schweizer jährlich mehrere hundert Franken sparen können.

Blick in die (digitale) Zukunft

Die Nutzung digitaler Plattformen macht auch vor der Versicherungswelt nicht halt: Immer mehr Nutzerinnen und Nutzern vergleichen Versicherungen digital und schliessen diese auch online ab. Vor allem bei Sach- und Krankenversicherungen hat sich der Online-Weg mittlerweile als bevorzugte Methode der Informationsbeschaffung etabliert. Auch wenn die persönliche Interaktion nach wie vor das Verbraucherverhalten prägt und von Versicherungskundinnen und -kunden geschätzt wird, wird die Relevanz von Online-Kanälen wie digitalen Vergleichsplattformen und Webseiten von Versicherungen entlang der Customer Journey in der Versicherungsbranche in Zukunft weiter stark an Bedeutung gewinnen.

Swiss Insurance Monitor 2023

Dritte Auflage der Studie zur Schweizer Versicherungsbranche

Der Fokus des dritten Swiss Insurance Monitor (N = 1‘026, repräsentativ für die Schweiz) lag insbesondere auf dem Online- und Offline-Verhalten entlang der «Customer Journey» und der Wahrnehmung von Kundeninteraktionen mit neuen Technologien, wie künstlicher Intelligenz. Zudem werden wichtige Fokusthemen, insbesondere der Nachhaltigkeit und der aktuellen Preisentwicklung betrachtet.
Der Swiss Insurance Monitor ist Teil der Studienreihe der Swiss Consumer Studies des Instituts für Marketing & Analytics (IMA) der Universität Luzern und wurde gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen elaboratum suisse GmbH, der Online-Vergleichsplattform FinanceScout24 (SMG Swiss Marketplace Group AG) und dem VDVS - Verband Digitalversicherung Schweiz - umgesetzt.
In regelmässigen Abständen führt das IMA über das Online-Panel von LINK für die Schweiz repräsentative Studien zum Konsumentenverhalten durch. Die im Rahmen der Studien gewonnenen Erkenntnisse sind von Interesse für in- und ausländische Unternehmen und die breite Öffentlichkeit. Darüber hinaus bilden die Erkenntnisse die Grundlage für Forschungsprojekte am IMA und bei Partnerinstitutionen. 
Weitere Informationen zum Swiss Insurance Monitor gibt es unter www.swissinsurancemonitor.ch